Top: Verstappen mit Sieg beim Debüt

Verstappen nahm erstmal einen kräftigen Schluck aus der Flasche, Foto: Sutton
Verstappen nahm erstmal einen kräftigen Schluck aus der Flasche, Foto: Sutton

Das letzte Mal, dass ein Fahrer bei seinem Debüt für ein Team gewonnen hat, ist bereits mehr als sechs Jahre her. Damals gewann Fernando Alonso nach seinem Wechsel zu Ferrari das Auftaktrennen in Bahrain. Drei Jahre zuvor gewann Kimi Räikkönen sein erstes Rennen nach dem Wechsel zur Scuderia. Das Potenzial von Max Verstappen, der nach seinem Wechsel zu Red Bull gleich den Spanien GP gewann ist also deutlich.

Im Rennen selbst hatte Verstappen eine schwierige Aufgabe. Er hatte mit Räikkönen beinahe durchgehend einen Ferrari-Piloten hinter sich, dessen Pace stärker als die eigene war. Dennoch leistete sich der erst 18-Jährige in den 66 Runden nicht einen Fehler und verteidigte so die Führung erfolgreich bis in die letzte Runde.

Flop: Mercedes nimmt sich selbst aus dem Rennen

Die Silberpfeile verbrachten das Rennen neben der Strecke, Foto: Sutton
Die Silberpfeile verbrachten das Rennen neben der Strecke, Foto: Sutton

Der Sieg von Max Verstappen wurde aber erst durch einen unglücklichen Zwischenfall in der vierten Kurve ermöglicht. Dort kamen sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton ins Gehege, was zum Aus für Beide bedeutete. Für wen dieses Ergebnis ärgerlicher ist, ist eine gute Frage. Hamilton hatte den schlechteren Start und verlor die Führung an Rosberg, der sich mit einem Sieg weiter vom härtesten Konkurrenten abgesetzt hätte. Allerdings war Hamilton wieder in Hochform und hätte Rosberg im Rennen unter Druck setzen können, um selbst zu gewinnen. Fazit: Am ärgerlichsten ist es für das Team, da keiner ihrer Fahrer punktete.

Top: Spannung bis zum Schluss

Bis zur letzten Runde hatten Räikkönen und Verstappen gute Chancen auf den Sieg, Foto: Sutton
Bis zur letzten Runde hatten Räikkönen und Verstappen gute Chancen auf den Sieg, Foto: Sutton

Der Ausfall der Mercedes-Piloten hatte aber auch einen positiven Nebeneffekt. Bis zur letzten Runde war nicht klar, welches Team das Rennen auf dem Circuit de Catalunya gewinnen wird. Max Verstappen führte das Rennen zwar souverän an, aber der kleinste Fehler hätte Kimi Räikkönen die Chance gegeben, die Führung und damit wahrscheinlich auch den Sieg zu übernehmen. So spannend war der Kampf um den Sieg schon lange nicht mehr.

Flop: Falsche Strategie bei Ricciardo und Vettel

Ricciardo führte bis zu seinem dritten Stopp das Rennen an, Foto: Sutton
Ricciardo führte bis zu seinem dritten Stopp das Rennen an, Foto: Sutton

Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel hätten auch gerne um den Sieg gekämpft, doch ihre Teams entschieden sich dazu, mit ihnen auf die sichere Seite im Bezug auf die Strategie zu gehen. Statt am Ende abbauende Reifen zu riskieren, wechselten Ricciardo und Vettel je dreimal die Reifen. Ricciardo ärgerte sich jedoch besonders, weil er in Führung lag und dadurch auf mit der Zwei-Stopp-Strategie die besten Chancen auf den Sieg hatte. Vettel kam durch einen Undercut sogar am Australier vorbei, aber er kam nur noch an die Spitze heran und hatte keine Zeit mehr, das Führungsduo anzugreifen.

Top: Button am Funk

Button fühlte sich von Haryanto aufgehalten, Foto: Sutton
Button fühlte sich von Haryanto aufgehalten, Foto: Sutton
Im Funk hört man fast nur noch Fahrer, die sich beschweren. Dass das jedoch auch mit viel Stil geht, bewies Jenson Button, der sich über den überrundeten Rio Haryanto beklagte. "Er denkt er ist schnell, aber das ist er nicht!", funkte der Brite seinem Team. Zu diesem Zeitpunkt war Haryanto gerade mit frischen Reifen unterwegs und konnte die Zeiten der um ihn herum liegenden Fahrern mitgehen. Allerdings hätte Button wohl lieber freie Fahrt gehabt, da er auf der Jagd nach Punkten war.

Flop: Vettel am Funk

Vettel beschwerte sich am Funk über Ricciardo, Foto: Sutton
Vettel beschwerte sich am Funk über Ricciardo, Foto: Sutton

Ganz anders klang der Funkspruch von Sebastian Vettel. Daniel Ricciardo hatte einen Angriff auf den Ferrari-Piloten vor ihm gestartet und war danach zu spät auf die Bremse gegangen. Wäre Vettel Ideallinie gefahren, hätte es wohl gekracht, aber er konnte ausweichen und sich seine Position sogar vom Red-Bull-Fahrer zurückholen. Dennoch beklagte sich der Heppenheimer lautstark: "Wenn ich nicht ausgewichen wäre, wäre er mir ins Auto gefahren. Ehrlich was tun wir hier. Rennen fahren oder Ping Pong?" Seine Aufregung ist aber nachvollziehbar. Für diese Saison dürfte sein Bedarf an Feindkontakten nach den Rennen in China und Russland bereits gedeckt sein.

Top: Sainz mit Raketenstart

Sainz konnte sich sogar ein paar Runden vor den Ferraris behaupten, Foto: Sutton
Sainz konnte sich sogar ein paar Runden vor den Ferraris behaupten, Foto: Sutton

Von Startplatz acht ging Carlos Sainz Jr. ins Rennen. Mit einem sehr starken Start schob er sich an den beiden Ferrari und Valtteri Bottas vorbei und fand sich nach dem Aus der beiden Silberpfeile auf dem dritten Rang beim Spanien GP wieder. Der Jubel der Fans über ihren Lokalmatadoren hielt jedoch nicht allzu lange an. Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel konnten den Toro-Rosso-Piloten auf der Strecke überholen und später kam auch Bottas wieder vorbei. Am Ende brachte Sainz bei seinem Heimspiel einen sechsten Platz ins Ziel.

Flop: Renault mit falscher Reifenwahl

Als einziges Team setzte Renault auf die harten Reifen, Foto: Sutton
Als einziges Team setzte Renault auf die harten Reifen, Foto: Sutton

Renault versuchte sich beim Spanien GP mit einer alternativen Strategie mit den harten Reifen. Doch während sie auf den weichen Pneus noch konkurrenzfähig waren, fielen sie mit der härtesten Mischung aus dem Pirelli-Sortiment unaufhaltsam zurück. Sogar Sauber-Pilot Marcus Ericsson konnte die beiden Renault-Fahrer hinter sich lassen. Natürlich ist das ein enttäuschendes Ergebnis für das Werksteam, doch viel zu verlieren hatten Kevin Magnussen und Jolyon Palmer beim Spanien GP nicht.

Top: Kvyat mit starkem Rennen

Kvyat fuhr die schnellste Rennrunde in Spanien, Foto: Sutton
Kvyat fuhr die schnellste Rennrunde in Spanien, Foto: Sutton

Nach seiner Degradierung zum Junior-Team Toro Rosso schien Daniil Kvyat sich an das andere Auto nicht so schnell gewöhnen zu können. Das zeigte auch sein 13. Startplatz. Sein Teamkollege startete von Rang acht. Auch die erste Rennhälfte lief nicht so gut wie erhofft und nach 33 absolvierten Runden lag der Russe trotz des Ausfalls beider Silberpfeile auf Platz 14. Dann konnte Kvyat jedoch zulegen und kämpfte sich Position für Position nach vorne. Dabei fuhr der Toro-Rosso-Pilot in Runde 53 sogar eine deutliche schnellste Rennrunde mit 1:26.948 Minuten. Diese Runde war mehr als eine Sekunde schneller wie die nächstbeste Runde im Rennen in Barcelona.

Flop: Nur Probleme bei Grosjean

Grosjean musste sein Rennen frühzeitig aufgeben, Foto: Sutton
Grosjean musste sein Rennen frühzeitig aufgeben, Foto: Sutton
Die Problemserie bei Haas reißt einfach nicht ab. Zum Europa-Auftakt brachte das US-Amerikanische Team viele neue Teile mit, kämpfte aber mit der Balance. Während der eine Fahrer Untersteuern hatte, beklagte sich der andere Fahrer über Übersteuern, obwohl beide mit der gleichen Abstimmung unterwegs waren. Im Rennen lief es insbesondere für Romain Grosjean noch schlechter. Erst ging in Runde 39 der Frontflügel aus noch ungeklärter Ursache kaputt und musste ausgetauscht werden, was den Franzosen sechs Plätze kostete. Dann versagten 18 Runden später die Bremsen an seinem F1-Boliden.