Im Jahr eins werden bei den F1-Rückkehrern Renault kleine Brötchen gebacken. Das Werksteam erwartet nicht nur einen schwierigen Saisonbeginn. "Das Auto wird nicht da sein, wo wir es gerne hätten", gab Senior Engineer Alan Permane gegenüber F1 Racing zu. "Aber dieses Jahr geht es darum, Beziehungen wiederzubeleben. Aber mit den neuen Regeln ab 2017 sollten wir wesentlich konkurrenzfähiger werden." Laut Managing Director Cyril Abiteboul sei die Gründung eines neuen Werkteams die einzige Option gewesen, in der Formel 1 zu überleben.

Renault: Erst 2017 durchstarten?, Foto: Sutton
Renault: Erst 2017 durchstarten?, Foto: Sutton

Der Weg, den man mit Red Bull eingeschlagen hat, hätte Renault ins Nirgendwo geführt. "Daher haben wir versucht, mit Renault-Red Bull einen anderen Weg zu gehen", so Abiteboul. "Angesichts des derzeitigen Regelwerks ist es sehr schwierig, ein erfolgreicher Motorenlieferant zu sein, wenn man nicht das komplette Paket kontrollieren kann."

Mit einem größeren Budget soll nun alles leichter werden. "Das erste ist, dass wir den Luxus genießen werden, bei Budget-Fragen flexibler zu sein. Wir haben mehr als die Hälfte, aber nicht ganz das Dreifache vom Budget, das uns vorher zur Verfügung stand", sagte der Franzose. Am 3. Februar präsentiert das Renault-Werksteam in Paris das Programm für 2016.

Red Bull: Schwieriger Saisonbeginn

Christian Horner, Dr. Helmut Marko oder Dietrich Mateschitz werden in den letzten Monaten vor der Bekanntgabe, zu Renault als Motorenlieferant zurück zu rudern, um einige Jahre gealtert sein. Doch nun ist alles gut. Zumindest vorerst. Denn Red Bull-Teamchef Christian Horner erwartet einen schwierigen Start in die neue Saison.

"Auf uns kommt wahrscheinlich ein schwieriges erstes Saisonquartal zu", sagte der Teamchef gegenüber F1 Racing. "Aber mit jeder neuen Power Unit sollte sich die Situation verbessern. Das ist unser klares und auch ein realistisches Ziel." Das Szenario, für 2016 ohne Motor da zu stehen, habe durchaus bedrohliche Ausmaße angenommen. Doch bei Red Bull kann man nun wieder nach vorne blicken. Der F1-Vertrag bindet das Team bis 2020. Horner kann sich nun jedoch einen weiteren Verbleib in der Königsklasse vorstellen.

Horner: Sorgenfalt vor Saisonstart, Foto: Sutton
Horner: Sorgenfalt vor Saisonstart, Foto: Sutton

Der Teamchef dazu: "Man soll niemals nie sagen. Aber es hängt davon ab, in welche Richtung sich der Sport entwickelt. Solange aber der richtige Weg gegangen wird und die Formel 1 glaubwürdig und rentabel bleibt, spricht kein Grund dagegen." Doch zunächst gilt es, kommende Saison Boden gut zu machen.

Marko erwartet Gleichbehandlung

Einen Motoren-Nachteil gegenüber dem Renault-Werksteam erwartet Dr. Helmut Marko nicht, wie er Motorsport-Magazin.com verriet: "Wir sind vertraglich abgesichert, dass wir immer auf dem gleichen Status sind." Damit sei gewährleistet, dass Red Bull stets mit den gleich Ausbaustufen wie das Renault-Werksteam ausgestattet wird. Marko warnte: "Wenn ich mir das derzeitige Lotus-Team, das das Renault-Werksteam wird, anschaue, dann müssen sie, wenn sie halbwegs bei Verstand sind, alles auf uns setzen. Denn mit diesem Team und mit diesen Fahrern reißen sie praktisch überhaupt nichts."

Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass der Motor mit dem Sponsorennamen TAG-Heuer gebrandet wird. "Das Team übt einen gewissen Reiz aus. Und wenn man eine Marke wie TAG, die viele Jahre lang in einem Atemzug mit McLaren genannt wurde, anlocken kann, dann zeigt dies den kommerziellen Wert von Red Bull. Selbst nach einem solch schwierigen Jahr", sagte Horner.