Auch nach dem Tod seines Sohnes Jules kämpft Philippe Bianchi dafür, dass die für den Tod des Formel-1-Piloten Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Nachdem die Umstände des Unfalls beim Japan GP in Suzuka kontrovers diskutiert wurden, entschied sich die Familie des Verstorbenen dafür, einen Anwalt einzuschalten. Dass von Seiten Philippe Bianchis aus Zweifel an der Richtigkeit der FIA-Untersuchungen gibt, verheimlichte der Franzose noch nie. "Ich habe es schon mal gesagt und ich sage es wieder: Wenn sie dafür verantwortlich sein, müssen sie auch dafür bezahlen, egal wie."
Die FIA war nach Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass Bianchi bei seinem Crash zu schnell unterwegs gewesen war. "Diese Aussage hat mich sehr geschockt", erklärte Bianchis Vater gegenüber den französischen Auto Hebdo. "Da die Leute, die die Untersuchung durchgeführt haben, diejenigen waren, die es zu untersuchen galt."
"Gibt es da keinen Interessenkonflikt? Kann man gleichzeitig Richter und Geschworener sein?" fragt Bianchi weiterhin. "Die Untersuchungen sind eine Sache, sie hat gute Ansichtspunkte gegeben. Aber gute Fragen zu stellen und die richtigen Antworten geben sind zwei unterschiedliche Dinge." Der Franzose verlangt vor allem Respekt gegenüber der Familie des Verstorbenen. "Ich habe Jules verloren und werde ihn nie zurückgekommen, deshalb habe ich nichts außer seiner Erinnerung und dem Respekt, den wir vor ihm haben sollten, zu verlieren. Deshalb werde ich für ihn mit all meiner Kraft weiterkämpfen."
Jules Bianchi war am 5. Oktober 2014 beim Großen Preis von Japan verunglückt. Auf regennasser Fahrbahn kam er von der Strecke ab und kollidierte mit einem Bergungsfahrzeug, das den vor ihm gecrashten Adrian Sutil bergen sollte. Bianchi verließ den Unfall mit schweren Verletzungen und wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Nach neun Monaten im Koma starb der 26-Jährige in einem Krankenhaus im heimischen Nizza.
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