Dass Red Bull 2016 weiterhin mit Renault-Motoren fahren wird, wurde zwar noch nicht offiziell bestätigt, die Spatzen im F1-Paddock pfeifen es jedoch längst von Dächern. Unklar ist hingegen nach wie vor, welche Bezeichnung die Power Unit tragen wird. Da Renault vor der Übernahme von Lotus steht und sich wieder mit einem eigenen Werksteam engagieren wird, war Red Bull zuletzt auf der Suche nach einem neuen Namen - und dürfte fündig geworden sein.

Das vierfache Weltmeisterteam veröffentlichte am Donnertag einen Tweet, in dem ein Bild mit vier Ingenieuren zu sehen ist, die weiße Mäntel mit 'TAG Heuer'-Logo tragen und einen Red-Bull-Boliden untersuchen, dem der Motor fehlt. Darunter der Schriftzug: "Schweizer Ingenieurswissenschaft, um die Lücke nächste Saison zu schließen."

Damit scheint klar, in welche Richtung Red Bull 2016 gehen wird. Der Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer war jahrzehntelang als Partner von McLaren in der Formel 1 engagiert, zwischen 1983 und 1987 fuhr das Team sogar mit TAG-Porsche-Motoren. In der kommenden Saison wechselt TAG Heuer allerdings von McLaren zu Red Bull, wie Mitte November bekanntgegeben wurde.

McLaren fuhr in den 80ern mit TAG-Porsche-Motoren, Foto: Sutton
McLaren fuhr in den 80ern mit TAG-Porsche-Motoren, Foto: Sutton

Dass die neuen Red-Bull-Motoren nun ausgerechnet den Namen des langjährigen McLaren-Partners tragen werden, kann als Retourkutsche von Red Bull angesehen werden. Eigentlich wollte das Team 2016 mit Honda-Triebwerken fahren, McLaren-Boss Ron Dennis legte dagegen jedoch sein Veto ein. "Ich denke nicht, dass Ron sehr glücklich sein wird", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner beim Saisonfinale in Abu Dhabi noch kryptisch.

Horner von Chassis überzeugt

Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, designte Red Bull vier unterschiedliche Varianten des 2016er-Chassis - für jeden potenziellen Motorenhersteller eine. "Der gesamte Zeitrahmen wurde dadurch enger, aber das ganze Team hat einen super Job gemacht und unglaublich hart gearbeitet, um uns zurück auf Kurs zu bringen", betonte Horner.

Der Teamchef ist davon überzeugt, dass Red Bull auch ohne Adrian Newey noch in der Lage ist, ein Chassis zu bauen, das Rennen gewinnen kann. "Wenn man sich den letzten Sektor in Abu Dhabi und die Flügeleinstellungen, die wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten gefahren sind, ansieht, war das enorm beeindruckend", konstatierte der Brite. "Das hat die Klasse des Chassis' demonstriert."