"Einige der Ideen, die wir haben, sind im Paddock sehr einzigartig. Wenn wir sie zum Arbeiten bekommen, werden sie für alle anderen schwierig zu kopieren sein."

Aktuell mag es verblendet klingen, was Fernando Alonso da über die labile Power Unit von Honda sagt. Welcher Konkurrent bitte würde das Honda-Aggregat kopieren wollen? Selbst für Renault wäre das ein Schritt zurück. Aber: Wer weiß wohin die Reise bei McLaren-Honda 2016 führt?

Alonso: Honda-Alleingang als Erfolgsrezept

Auch Alonso ist sich dessen nicht absolut sicher. Doch seine Hoffnung auf den großen Wurf lebt - genau darin begründet sich seine Warnung an die Konkurrenz. Dass Honda einen ganz eigenen Weg beschreitet, so gut wie kein Know-how von anderen Team importiert, müsse kein Nachteil sein. Im Gegenteil.

"Es kann eine Schwäche sein oder es kann das Erfolgsrezept sein. Ich ziehe vor, zu glauben, dass es das Erfolgsrezept ist. Wenn du kopieren willst, was Mercedes tut, dann kannst du nah an Mercedes dran sein, aber du wirst niemals besser als Mercedes sein", erklärt der Spanier seinen Ansatz - und rechtfertigt damit erneut seine Entscheidung gegen Ferrari und für das Projekt McLaren-Honda.

Das kompakte Packing sorgt bei McLaren für Probleme - noch, Foto: Sutton
Das kompakte Packing sorgt bei McLaren für Probleme - noch, Foto: Sutton

Alonso: Extravagantes Chassis wird sich noch auszahlen

Nicht nur Honda beschritt mit seiner Power Unit ungewöhnliche Wege, auch der zweite Teil der Traumehe wählte eine extravagante Lösung. McLaren konstruierte für die Saison 2015 ein Chassis der Marke "Size Zero". Bislang ein Nachteil, wegen des diffizilen Packagings. "Die Power Unit war dieses Jahr noch nicht bereit, auf dem Top-Level zu performen", sagt Alonso.

Doch auch in puncto Aerodynamik werde McLaren sofort profitieren, sobald sich massive Fortschritt auf Antriebsseite einstellten. "Wir haben alles. Das Auto verhält sich gut, aerodynamisch haben wir die Richtung gefunden, wie verbessern uns und ich sehe, wenn ich auf der Strecke bin, wie wir die Kurven angehen und wie schnell wir in sie hineinfahren - also bin ich nicht besorgt, dass das nächstjährige Auto nicht auf dem Top-Level sein könnte", sagt Alonso.