Die Formel 1 soll 2017 schneller und spektakulärer werden. Gelingen soll dies über die Aerodynamik und die Reifen. Fünf bis sechs Sekunden sollen auf diese Art und Weise gegenüber den aktuellen Rundenzeiten gewonnen werden. Bei Pirelli ist man jedoch davon überzeugt, alleine vier Sekunden mittels breiterer Pneus beisteuern zu können, sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

"Wenn man die Performance steigern will, können wir das tun", erklärte Motorsportdirektor Paul Hembery gegenüber Autosport. Alleine durch die Vergrößerung der Reifen - im Gespräch sind 19 Zoll - sei eine Verringerung der Rundenzeiten um zwei Sekunden möglich, ist Hembery überzeugt.

Der Brite geht aber sogar noch weiter: "Würde man uns ein ordentliches Testprogramm geben, könnten wir nur mit den Reifen und einer natürlichen Weiterentwicklung der Autos vier Sekunden finden - und die Teams müssten sonst nicht viel tun."

Das aktuelle Reifensortiment von Pirelli, Foto: Sutton
Das aktuelle Reifensortiment von Pirelli, Foto: Sutton

Pirelli verweist auf die Kosten

Pirelli fordert in regelmäßigen Abständen mehr Testfahrten, bislang wurden diese Wünsche allerdings nur bedingt erhört. Nach dem Saisonfinale findet in Abu Dhabi ein eintägiger Test statt, zudem ist im Januar ein Regenreifentest in Paul Ricard geplant.

"Es wäre für alle billiger, würde man uns helfen, anstatt dass alle die Autos neu designen müssen", erachtet Hembery die angedachte neue Aerodynamik gar nicht zwingend für notwendig, da der angestrebte Performancegewinn zu einem Gutteil auch über die Reifen realisierbar sei, was gleichzeitig Kosten sparen würde.

Hembery zufolge haben bereits drei Teams zugesagt, sie könnten ihre aktuellen Autos dergestalt umbauen, dass 2016 die breiteren Reifen - 300 mm vorne und 400 mm hinten - verwendet werden können. Dies würde Pirelli einerseits Tests im nächsten Jahr ermöglichen, und andererseits einen Schritt zu aggressiver aussehenden Autos bedeuten, selbst wenn das geplante Aerodynamik-Paket 2017 doch nicht kommen sollte.