"Sehr aufregend! Der Kurs ist sehr interessant - vor allem, weil die Höhenlage hier auch eine Rolle spielt. Ich freue mich schon darauf, endlich zum ersten Mal auf die Strecke zu fahren und den Kurs zu spüren", fasst Sebastian Vettel am Donnertag das Stimmungsbild im Fahrerlager zum neuen Rennen im Autodromo Hermanos Rodriguez perfekt zusammen. Zum ersten Mal seit 23 Jahren fährt die Formel 1 wieder auf dem an moderne Sicherheitsbestimmungen adaptierten Kurs in Mexiko.

Höhenluft bringt körperliche Extra-Herausforderung

"Es wird eine Herausforderung für alle. Wir sind in höherer Lage. Das wird das Fahrverhalten des Autos und die Motoren beeinflussen. Das ist für jeden von uns noch eine Unbekannte", beschreibt Teamkollege Kimi Räikkönen die größte Besonderheit des Kurses gegenüber den anderen Strecken im Rennkalender.

"Es ist wirklich so, dass der Körper bei hoher Intensität härter arbeiten muss. Das wird eine Rolle spielen. Auch wenn die Strecke physisch relativ einfach ist, bist du außer Atem und der Puls geht viel höher", bestätigt Mercedes-Fahrer Nico Rosberg.

Felipe Massa hat im Stadion bereits einen möglichen Überholpunkt abseits der langen Geraden gefunden, Foto: Sutton
Felipe Massa hat im Stadion bereits einen möglichen Überholpunkt abseits der langen Geraden gefunden, Foto: Sutton

Massa identifiziert erste Überholpunkte

Felipe Massa zeigt sich unterdessen einfach nur begeistert. "Es ist großartig. Ich bin wirklich happy, hier zu sein. Es ist fantastisch, was sie sich zur Strecke haben einfallen lassen - besonderes der Sektor, bei dem man am Stadion vorbeikommt", sagt der Williams-Pilot. Dort will Massa außerdem bereits einen guten Überholpunkt entdeckt haben. "Um diese Kurve (13) richtig hinzubekommen, musst du die Bremse richtig aufmachen, um die richtige Linie in der Haarnadel zu erwischen. Wenn du ein Auto hinter dir hast und du so weit aufmachst, kann er innen reinziehen und dich dort überholen", sagt Massa.

Der mehr als einen Kilometer langen Hauptgeraden komme dennoch größere Bedeutung zu. "Auf der Start-Ziel-Geraden werden wir wahrscheinlich mehr Überholmanöver sehen. Ich denke, die Gerade ist die längste vom Start zur ersten Kurve. Du solltest also einen guten Start haben", nennt der Brasilianer einen weiteren Schlüsselfaktor für das Rennen.

Cooles Stadionfeeling trifft technische Herausforderung

Nico Hülkenberg hat es unterdessen - wie so vielen - das Stadionfeeling im letzten Streckenabschnitt angetan. "Wow, das wird cool", twittert der Deutsche live von seinem Trackwalk über die Passage, bei der die Piloten vor 40.000 Zuschauern durch ein ehemaliges Baseball-Stadion fahren. "Ich bin total überrascht, wie viele Tribünen es gibt, besonders im letzten Sektor beim Eingang des Stadions. Das ist schon sehr außergewöhnlich. Das gibt es in der Formel 1 so noch nicht. Und dann gibt es noch neuen Asphalt, also neue Umstände, neuen Verschleiß, neue Strategien ... Es wird interessant. Die langen Geraden werden mit Sicherheit Bewegung ins Rennen bringen", sagt Sainz.

"Mit den langen Geraden wird es auf jeden Fall viele Überholmanöver geben", bestätigt Manors Will Stevens. Auch Fernando Alonso ist total begeistert: "Sie haben einen unglaublichen Job gemacht, die Strecke wieder aufzubauen. Wir freuen uns alle darauf, ins Auto zu springen und das Layout abzufahren. Das ist das wichtigste für uns Fahrer. Ich freue mich darauf, im Cockpit zu sitzen und an diesem historischen Ort zu fahren."

Rutschgefahr durch Luftdruck

Teamkollege Jenson Button lobt die anspruchsvolle Streckenführung in diesem Abschnitt. "Es gibt einige langsame Passagen, die letzten Kurven sind sehr technisch, besonders die letzte", sagt der Brite. Seinem Team komme der Kurs leider nicht entgegen, was nicht ausschließlich an der ultralangen Start-Ziel-Geraden liege. "Es wird erneut eine schwierige Strecke für uns. Die Höhe, der Luftdruck ist vollkommen anders. Das liegt uns nicht so besonders wegen des Kompressors, den wir haben. Aber es wird schwierig für jeden, denn man muss durch den Luftdruck mehr Abtrieb fahren. Es wird sehr rutschig", erklärt Button.

Was für die Fahrer als unerwünschtes Phänomen daherkommt, könnte den Fans an der Strecke und den TVs jedoch einige Action einbringen. "Ich bin 100 Prozent sicher, dass es sehr spektakulär für euch wird. Wir haben viele Erwartungen an dieses Rennen. Es ist vielleicht das Rennen, auf das wir alle am meisten gewartet haben. Für mich ist es sehr besonders, weil es so nah an meinem Heimatland ist. Sie haben hier einen tollen Job gemacht, diese Strecke wieder aufzubauen", frohlockt Pastor Maldonado. "Ich bin gerade erst angekommen und habe noch nicht viel gesehen. Aber im Simulator und auf den Bildern sah es großartig aus", bestätigt Lewis Hamilton.

Sergio Perez freut sich über die Begeisterung von Fans und Fahrern, Foto: Sutton
Sergio Perez freut sich über die Begeisterung von Fans und Fahrern, Foto: Sutton

Perez begeistert vom Lob der Fahrerkollegen

Sergio Perez ist angesichts der Lobhudeleien völlig entzückt. "Großartig zu hören, dass alle Fahrer so happy sind, hier in meinem Land zu sein. Da macht es mich sehr stolz, was wir hier geschafft haben. Es sieht so aus, als hätten wir mit der Strecke hier einen tollen Job gemacht. Diese Strecke kann sich mit jeder anderen auf der Welt messen. Das Layout, der Kurs,die lange Gerade- es ist ein großartiger Kurs, der tolles Racing ermöglicht" sagt der Lokalmatador.