Für McLaren Honda begann das Wochenende mit der gewohnten Nachricht - beide Fahrer bekommen Strafen. Jenson Button erhält erstmals die vierte Spezifikation der neuen Power Unit aus Japan und muss damit 25 Strafplätze in Kauf nehmen. Teamintern entschloss man sich jedoch dazu, auch noch eine weitere neue Antriebseinheit vor dem zweiten Training einzubauen, um eine Reserve zu schaffen. Heißt für Button folglich eine Rückversetzung von 50 Plätzen.

Bei Fernando Alonso sieht die Sache nicht ganz so düster aus. Der Spanier fuhr bereits in Austin die neue Power Unit, die jedoch kurz vor Rennende kaputt ging. Der Austausch des Verbrennungsmotors kostet jedoch "nur" zehn Plätze. Beide werden somit erneut von ganz hinten starten. Große Chancen rechnet man sich ohnehin nicht aus. "Ich denke, die Strecke kommt uns hier nicht entgegen, wir werden ein paar Probleme mehr haben als normal", gibt sich Alonso realistisch. Grund ist die Höhenluft in Mexico City und der Einfluss auf die Motorenleistung.

"Die dünnere Luft verursacht einen Leistungsverlust, den man aber beim Turbomotor ausgleichen kann, indem man den Turbo schneller drehen lässt. Aber wir sind nicht in der Situation, den Turbo laufen lassen zu können, weil er bei uns schon auf anderen Strecken sehr schnell war", erklärt der Spanier die Problematik. Heißt: der Abstand zur Konkurrenz wird allein durch die Bedingungen größer.

Fernando Alonso wird aus sportlicher Sicht wohl eher nicht den Hut aufhaben, Foto: Sutton
Fernando Alonso wird aus sportlicher Sicht wohl eher nicht den Hut aufhaben, Foto: Sutton

Dennoch freut er sich auf den neuen Austragungsort. Lob erhalten vor allem die vielen Arbeiter. "Sie haben einen unglaublichen Job gemacht, die Strecke wieder aufzubauen. Wir freuen uns alle darauf, ins Auto zu springen und das Layout abzufahren, das ist das wichtigste für uns Fahrer", so Alonso, für den Mexiko ohnehin ein besonderes Land ist, nicht zuletzt aus sprachlichen Gründen.

"Für mich ist es eines der besten Rennen. Als Spanier ist es toll, hier zu sein, nach 23 Jahren. In der Vergangenheit habe ich den Mexiko GP am Fernseher verfolgt, einige meiner Idole waren hier, nun bin ich es. Ich freue mich darauf, im Cockpit zu sitzen und an diesem historischen Ort zu fahren", schwärmt er. Allerdings ist mit der Peraltada-Kurve ein wichtiger Mosaikstein der Strecke weggefallen. Alonso sieht das zwiegespalten. "Als Fahrer sage ich schade, es war eine tolle Kurve. Aus der Sicht der Show ist das neue Layout besser, weil man nun durch ein Stadion fährt. 40.000 Fans sitzen da und das ist einmalig für uns", verweist er auf den umgestalteten letzten Sektor inmitten eines Baseball-Stadions.

Die Begeisterung Alonsos teilt auch dessen Teamkollege Jenson Button. "Es ist ziemlich aufregend. Ich mag es, zu neuen Strecken zu kommen, besonders hier bei diesen unglaublichen Fans", lobt der Brite die enthusiastischen Mexikaner. "In Mexiko gibt es viele F1-Fans, dass Checo [Perez] mit uns fährt hilft uns ebenso. Das Stadion hier ist cool, eine neue Strecke ist immer eine Herausforderung", so Button.

Wenig Abtrieb trotz viel Flügel

Einen ersten Eindruck von der Strecke verschaffte sich der 35-Jährige wie die meisten anderen im Simulator. "Es gibt einige langsame Passagen, die letzten Kurven sind sehr technisch, besonders die letzte. Es wird schwierig und erneut eine schwierige Strecke für uns", verweist auch er auf den motorbedingten Nachteil.

Doch nicht nur die Power Unit wird in der Höhe von Mexico City gefordert, auch der Abtrieb verändert sich stark. "Es wird hier für alle schwierig, denn durch den Luftdruck hat man weniger Abtrieb. Wir fahren hier mit dem größten Flügel und dennoch benötigt man eigentlich viel mehr. Dadurch wird es sehr rutschig", stellt er die Problematik dar. Alonso ergänzt: "Es gibt hier verschiedene Setups, wir werden sehen, welches das richtige ist."