Im Vorjahr feierte Daniel Ricciardo noch drei Siege und stand acht Mal auf dem Podium. In dieser Saison schaffte es der Australier hingegen bis dato nur einmal auf das Treppchen - in Budapest wurde er Dritter -, da Renault weiterhin nicht in der Lage ist, eine Power Unit bereitzustellen, die mit den Aggregaten von Mercedes und Ferrari mithalten kann.

An diesem Umstand wird sich so schnell auch nichts ändern, denn das für Sochi geplante Motorenupdate wurde verschoben und soll nun erst in Austin kommen. Angesichts der Gerüchte um eine Trennung zwischen Red Bull und Renault käme es aber nur wenig überraschend, sollten die Franzose gänzlich darauf verzichten, ihre verbliebenden zwölf Token einzusetzen, um 2015 noch einen besseren Motor an den Start zu bringen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Red Bull auf das Update freiwillig verzichtet. "Es hängt vom Wert des Updates ab. Man muss überlegen, ob die verbesserte Performance die verlorenen Startpositionen wert ist", sagte Teamchef Christian Horner gegenüber Motorsport.com, der unter der aktuellen Misere ebenso wie seine Piloten leidet .

"Ich habe diese Probleme letztes Jahr erwartet. Im ersten Jahr der neuen Ära habe ich viel mehr von diesen Dingen erwartet", gab Ricciardo zu, gehofft zu haben, dass Renault es schaffen würde, die Kinderkrankheiten 2014, als das neue Motorenreglement in Kraft trat, auszusortieren. "Dass uns und Honda das alles dieses Jahr passiert, ist ein wenig eine Überraschung", so der 26-Jährige.

Red Bull hofft auf Singapur

Da auf Highspeed-Strecken wie Monza nichts zu holen ist, richtet Red Bull den Fokus gänzlich auf aerodynamisch anspruchsvolle Kurse wie Singapur, wo das PS-Defizit dank des starken Chassis' gut kaschiert werden kann. Aufgrund dessen vollzog das Team zuletzt in Monza an beiden Autos Motorwechsel, um beim Nachtrennen straffrei auf frische Aggregate zurückgreifen zu können.

"Ich habe nicht so viel bezüglich Updates gehört, die wir in Zukunft bekommen werden - ich werde nicht zu optimistisch sein", hat sich Ricciardo mental schon darauf eingestellt, dass von Renault womöglich nicht mehr allzu viel zu erwarten ist. "Wenn wir sie ins Auto bekommen, werde ich mehr Fragen stellen, aber bis dahin werde ich einfach ruhig sein und weiterfahren."

Bereits im Vorjahr habe Renault versprochen, dass Red Bull Rennen für Rennen verbesserte Motoren bekommen werde, das Ergebnis sei jedoch nicht zufriedenstellend gewesen, kritisierte Ricciardo. "Natürlich haben wir ein bisschen mehr [Power] bekommen, aber es war nie so viel, wie uns gesagt wurde. Deshalb werde ich nicht zu aufgeregt sein, bis ich die zusätzlichen Pferdestärken im Auto spüre."