Aus Sicht von Red Bull war das hier doch ein Qualifying nach Ihrem Geschmack? Mit den Rängen vier und fünf für Ricciardo und Kvyat lief es doch perfekt, oder?
Helmut Marko: Wir haben es geschafft, alle unsere vier Autos in die Top-10 zu bekommen - das war das Optimum. Leider ist uns bei Ricciardo ein kleines Missgeschick unterlaufen. Er hat den Power-Modus zu spät bekommen. Das bedeutet, dass Sebastian Vettel in Reichweite war.

Hatten Sie im letzten Abschnitt auf stärkeren Regen gehofft?
Helmut Marko: Das hatten wir gehofft. Aber er ist eben nicht gekommen, sonst hätte es noch besser ausgesehen.

Regen sollte Red Bull in die Karten spielen, Foto: Sutton
Regen sollte Red Bull in die Karten spielen, Foto: Sutton

Wie bewerten Sie die Rennpace? Spritsparen sollte hier ja kein großes Problem werden...
Helmut Marko: Ja, das Spritsparen ist hier kein großes Thema. Es gibt hier traditionell oft Einsätze des Safety Cars. Wir schauen zunächst aber auf den Start und dann werden wir sehen, wie sich die Wetterverhältnisse entwickeln. Sollte es so gemischt wie gerade im Qualifying sein, würde uns das sicher entgegenkommen.

Welche Wetterprognose haben Sie für das Rennen?
Helmut Marko: Ich werde gegen 13:30 Uhr zum Himmel hochsehen und beschäftige mich dann damit. Aktuell hat jede Wetterstation eine andere Meinung.

Waren Sie überrascht, dass Red Bull deutlich vor Toro Rosso gelandet ist? Das sah am Donnerstag ja noch anders aus.
Helmut Marko: Wir konnten bei den Testfahrten in Barcelona viele Daten von unserem Auto sammeln und wissen jetzt, in welche Richtung es geht. Toro Rosso wurde hier heute etwas unter Wert geschlagen. Sie haben vor dem letzten Qualifying-Run noch ein paar Veränderungen vorgenommen, die sich nicht positiv auswirkten. Wenn man neue Teile hat, braucht es eben etwas Zeit, bis man das Chassis aussortiert hat.

Welche Veränderungen wurden genau vorgenommen? Und können diese trotz Parc fermé noch korrigiert werden?
Helmut Marko: Ein Teil lässt sich korrigieren, aber die anderen Änderungen muss man belassen.

Ist Sebastian Vettel auch bei trockenen Bedingungen im Bereich des Möglichen?
Helmut Marko: Das hängt davon ab, wie der Reifenverschleiß der beiden Autos ausfällt. Wir werden versuchen, dran zu bleiben. In Monte Carlo weiß man nie. Es geht darum, so lange wie möglich im wettbewerbsfähigen Tempo zu fahren und in Podiumsnähe zu bleiben - genau darauf zielen wir ab.

Max Verstappen hat Helmut Marko beeindruckt, Foto: Sutton
Max Verstappen hat Helmut Marko beeindruckt, Foto: Sutton

Welche Ratschläge werden Sie Ihren Junioren vor ihrem ersten Monaco-Rennen mitgeben?
Helmut Marko: Ganz einfach: Das Rennen gewinnt man nicht am Start oder in der ersten Kurve. Sondern genau diese muss man überstehen.

Zum Thema überstehen. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Max Verstappen sich im dritten Training gedreht hat und die Mauer touchierte?
Helmut Marko: Das gehört einfach dazu. Er hatte immer super Zeiten im dritten Sektor und war dort der Schnellste von unseren vier Piloten. In dieser Runde hat er einen Konkurrenten überholt und kam ein bisschen von der Ideallinie ab. Aber das war harmlos.