Vor dem ersten Formel-1-Grand-Prix der Saison 2015 war Renault noch zuversichtlich, den Abstand zu Mercedes deutlich verringert zu haben. Doch selbst der beste Fahrer mit Renault-Antriebseinheit, Daniel Ricciardo im Red Bull, musste sich vom Mercedes-Duo an der Spitze überrunden lassen.

Das ist für Christian Horner nicht hinnehmbar. Er beschrieb das Motorprojekt von Renault als Durcheinander. Seit der Umstellung auf die 1,6 Liter V6 Turbo Hybrid Antriebseinheit hat der französische Motorenhersteller einen gehörigen Leistungsnachteil.

"Es ist wichtig, dass wir uns mit Renault zusammensetzen und ihnen Unterstützung anbieten, denn offensichtlich haben sie momentan Probleme", kommentierte Red Bulls Teamchef die Situation. Insbesondere kritisiert er, dass bei vier Fahrzeugen am ersten Rennwochenende zwei Motorschäden auftreten. "Dazu kommen noch eine Reihe von Problemen mit der Fahrbarkeit", so Horner.

Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko drohte sogar einen möglichen Ausstieg aus der Königsklasse an. Um die aktuellen Probleme zu lösen wird das Team eine eigenständige Untersuchung starten. Ein kleiner Lichtblick für Renault sind die zwölf noch ungenutzten Token für die aktuelle Saison. Damit hat der Motorhersteller das größte Verbesserungspotenzial.

Horner hat den Titelkampf bereits nach dem ersten Rennen aufgegeben: "Wir müssen uns deutlich verbessern. Es ist frustrierend, dass wir weiter zurück sind als beim Saisonfinale in Abu Dhabi." Er befürchtet, dass ein großer Teil der verbleibenden Token für die Beseitigung der Probleme aufgewendet werden muss, anstatt sie in Leistung investieren zu können.