Im letzten Jahr war Red Bull die positive Überraschung des Auftaktrennens in Australien. Nur die nachträgliche Disqualifikation gegen Daniel Ricciardo verhinderte Platz zwei. In diesem Jahr jedoch konnte das viermalige Weltmeister-Team nicht daran anknüpfen. Im Gegenteil: Das Rennen entwickelte sich zur mittleren Katastrophe.

Die Startpositionen 7 und 13 waren bereits eine Enttäuschung, im Rennen setzte sich das Bild fort. Oder besser gesagt: auf dem Weg zum Rennen. Denn in der Einführungsrunde zur Startaufstellung versagte bei Daniil Kvyat das Getriebe, der Russe konnte gar nicht an den Start gehen. "Klar ist es kein schönes Gefühl, den anderen Fahrern auf der Strecke zuzusehen", klagte Kvyat.

Fpr Daniil Kvyat war das Rennen bereits gelaufen, bevor es begonnen hatte, Foto: Sutton
Fpr Daniil Kvyat war das Rennen bereits gelaufen, bevor es begonnen hatte, Foto: Sutton

Der Red-Bull-Neuzugang versuchte jedoch, der Situation etwas Positives abzugewinnen. "Von nun an kann es nur besser werden. Wir bleiben positiv. Ich habe Vertrauen in das Team. In zwei Wochen ist ein anderes Rennen und wir geben alles, um uns darauf vorzubereiten", hüllte sich der Russe in Zweckoptimismus.

Für Daniel Ricciardo verlief das Wochenende von Beginn an schlecht. Am Freitag versagte bereits nach 50 Kilometern die erste Power Unit, eine zweite musste her. Für Dr. Helmut Marko war das bereits zu viel. "Das ist eine katastrophale Sache, die da passiert", polterte der Red-Bull-Motorsportchef. Für Ricciardo verlief zumindest das Rennen einigermaßen störungsfrei. Platz sechs stand am Ende zu Buche. Sicherlich begünstigt durch den Ausfall von Kimi Räikkönen und des Fehlens von Valtteri Bottas.

"Es war nicht das aufregendste Rennen", schilderte Ricciardo den Verlauf seines Heimrennens. "Nach dem Start gelang es mir, an Felipe Nasr dranzubleiben, aber es war nicht nah genug, um vorbeizugehen. Wir haben das Rennen beendet und konnten einige Punkte mitnehmen", so der Australier. Über das ganze Wochenende klagte Ricciardo über die Fahrbarkeit des Motors. Hier sieht er einen wichtigen Punkt zur Verbesserung.

Teamchef Christian Horner bezeichnete das Rennen als "frustrierend. Es war enttäuschend, dass wir Daniil bereits vor dem Start durch ein Getriebeproblem verloren haben. Daniel hat alles getan, was mit den vorhandenen Werkzeugen möglich war."

Klar ist: Während es Ferrari geschafft hat, den letztjährigen Motor auf ein konkurrenzfähiges Niveau zu bringen, hat es Renault immer noch nicht verstanden, die Power Unit schnell und vor allem zuverlässig zu machen. Thierry Salvi, Teil des Renault-Teams, kennt die Problematik. "Es war ein hartes Rennen für das Team. Vom ersten Training an hatten wir zahlreiche Probleme. Wir sind sicherlich nicht da, wo wir in Sachen Leistung und Zuverlässigkeit sein wollen", gibt Salvi zu.

Zwischen Dr. Helmut Marko und Cyril Abiteboul gab es einiges zu bereden, Foto: Sutton
Zwischen Dr. Helmut Marko und Cyril Abiteboul gab es einiges zu bereden, Foto: Sutton

Adrian Newey verliert allmählich die Geduld. "Es ist frustrierend, einen Motor zu bekommen, der so weit zurück liegt und kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist", so Newey. Der Brite unterstellt Renault sogar, nicht wirklich an einer Zusammenarbeit zur Lösung der Probleme interessiert zu sein.

"Wir versuchen uns anzubieten, damit wir am Prozess beteiligt werden. Es ist eine Sache, wenn du nicht konkurrenzfähig bist, aber du siehst einen Weg daraus. Eine andere Sache ist es, wenn du nicht konkurrenzfähig bist und dein Partner nicht willig scheint, mit dir zusammenzuarbeiten", kritisierte Newey scharf. Er setzte noch einen drauf: "Es scheint eine richtige Abneigung seitens Renaults zu geben, uns aufzunehmen."

Mercedes-Dominanz Zeichen für Versagen der FIA

Auch seitens der FIA fordert Newey Maßnahmen. Der große Unterschied zwischen Mercedes und den anderen Motorenherstellern sei ein Beleg dafür, dass die FIA versagt habe. "Ich denke, die FIA sollte aktiver sein, anstatt komplett passiv zu bleiben und zu sagen: 'Das ist nicht unser Problem.'"

Bei Renault hofft man auf indessen auf baldige Verbesserungen. "Das Mapping und die Software müssen noch mal detailliert betrachtet werden, um in den kommenden Rennen eine bessere Fahrbarkeit zu gewährleisten. Wir müssen bezüglich unserer Möglichkeiten realistisch bleiben, aber wir können uns definitiv gegenüber diesem frustrierenden Wochenende verbessern. Wir sind genau so enttäuscht wie jeder andere, aber entschlossen, die Probleme in Malaysia zu beheben", sagte Thierry Salvi.