McLaren kommt in Barcelona einfach nicht in Fahrt. Nach großen Problemen an der MGU-K beim Testauftakt am Donnerstag, sollten sich diese auch auf das Freitagsprogramm durchschlagen. Zumindest das verhinderte das Team und legte mit 59 Runden den bislang erfreulichsten Tag bei den Testfahrten vor der Saison hin. Doch schon am Samstag schlägt der Defektteufel erneut zu.

"Nach der Session am Morgen hat das Auto erneut ähnliche Probleme an der MGU-K gezeigt, wie wir sie bereits am Donnerstag erfahren haben", teilt McLaren am Nachmittag mit. Es gibt also auch mit der neu designten Dichtung des Power-Unit-Bauteils Probleme. Ein Hinweis auf größere Schwierigkeiten in diesem Bereich? Jedenfalls klinge auch der Sound der Power Unit schrecklich, berichtet Motorsport-Magazin.com-Redakteur Christian Menath von der Strecke. Jedenfalls muss Jenson Button sofort die Box ansteuern, um das weitere Vorgehen mit dem Team zu besprechen.

Anders als vor zwei Tagen entscheidet sich McLaren jedoch, das Tagesprogramm nicht vorzeitig zu beenden. "Nach einem gründlichen Check haben wir uns entschlossen, die Testarbeit mit weniger MGU-K-Power wieder aufzunehmen", heißt es.

Am Vormittag blieb der McLaren erneut liegen, Foto: Sutton
Am Vormittag blieb der McLaren erneut liegen, Foto: Sutton

Wenige, langsame Runden

Viel aufzunehmen gibt es jedoch nicht. Jenson Button liegt schon bevor das neuerliche Problem auftritt abgeschlagen am Ende der Kilometer-Statistik. Über den gesamten Tag hinweg zickt der MP4-30 herum, bleibt am Morgen einmal mehr auf der Strecke liegen. McLaren macht einen Leistungsverlust der Power Unit als Ursache aus. Am Ende des Tages bringt es der Brite auf 21 Runden, die schnellste in 1:29.151 Minuten. Damit fällt McLaren nach den positiven Zeiten des Vortags erneut zurück an das Ende der Zeitentabelle.

Ganz unerwartet kommt das neue MGU-K-Problem nicht. So hatte Honda-Motorenchef Arai-san schon am Freitag vor einem Risiken wegen der umgebauten Variante gewarnt. Um für Sonntag gewappnet zu sein, hat McLaren nun erneut eine neue Dichtung geordert. "Die neue Dichtung kommt bald an und soll noch später heute Abend eingebaut werden", erklärt der Rennstall.

Schnelle Zeiten waren nach dem neuerlichen Problem nicht drin, Foto: Sutton
Schnelle Zeiten waren nach dem neuerlichen Problem nicht drin, Foto: Sutton

Wunderheilung vonnöten

Selbst wenn das neue Teil endlich den gewünschten Effekt bringen sollte - jetzt braucht McLaren schon ein Standfestigkeits-Wunder, will man noch den großen Rückstand im Testplan aufholen. Schon gestern hatte Eric Boullier entsprechende Zweifel geäußert.

"Wir haben insgesamt nur 50 Prozent von dem geschafft, was möglich gewesen wäre. Um ehrlich zu sein bin ich nicht sicher, ob es reicht. Wir haben insgesamt zwölf Tage, um fertig zu werden. Wenn wir aber an der Hälfte der Tage Probleme haben, werden wir nicht zu 100 Prozent bereit sein. Deshalb müssen wir jetzt immer alles ganz genau kontrollieren", erklärte der Renndirektor. An Tag eins danach ist das schon einmal gründlich daneben gegangen.