Stephan Heublein: Wer könnte die Pokale geklaut haben? Das ist doch glasklar: Bernie! Nicht umsonst wird ihm seit Jahrzehnten eine Verbindung zur Great Train Robbery aus dem Jahre 1963 nachgesagt. Außerdem braucht Mr. E derzeit dringend viel mehr Geld, um es "fair" unter "allen" Teams zu verteilen...

Kerstin Hasenbichler: Wenn man ein, zwei Folgen CSI gesehen hat, dann weiß man sofort, wer der Dieb war: Sebastian Vettel! Das ist doch ganz klar! Immerhin war er der Letzte, der mit den Pokalen gesehen und sogar fotografiert wurde. Und auch für die 20 Pokale im See gibt es eine ganz logische Erklärung. Ein paar der Pokale hat seine kleine Tochter in die Finger bekommen und danach war mit ihnen nichts mehr anzufangen. Also weg damit! Der Rest wird sicher bald auf einer Almhütte in der Obersteiermark gefunden werden. Wetten, dass...???

Sag mal Christian, geht's da zu den Pokalen?, Foto: Sutton
Sag mal Christian, geht's da zu den Pokalen?, Foto: Sutton

Annika Kläsener: Bei einem Blick auf die Landkarte fällt auf, dass sich unweit von Sandhurst ein Ort namens Woking befindet. Da war doch was... Ach ja, ist das nicht die Wirkstätte eines gewissen Ron Dennis? Wieso bloß kommt mir da gleich das Thema Pokale in den Sinn? In letzter Zeit kamen für Dennis ja nicht gerade viele neue hinzu, da ist ein kleiner Abstecher zur Konkurrenz doch sehr verlockend. Was nicht gefällt, wird versenkt und da der kleine See vor dem McLaren Technology Centre ein wenig zu kompromittierend gewesen wäre, fiel die Wahl auf den unweit gelegenen Horseshoe Lake. Ob man die restlichen Pokale noch finden wird? Die aus Silber wohl eher nicht. Und das nicht etwa, weil sie als Lack für die neuen Boliden verwendet werden sollen, das wäre dann doch zu dekadent. Vielmehr ist beachtenswert, dass kurz nach dem Pokalraub Bernie Ecclestone erklärte, Dennis sei wieder Mehrheitseigner des Teams. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Philipp Schajer: Wer ist der Pokal-Dieb? Ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur einen Langfinger gibt, sondern eine ganze Diebesbande, die Milton Keynes heimgesucht hat. Mit dabei Vertreter von allen Teams und natürlich auch Bernie Ecclestone - wie beim Mord im Orientexpress, wo jeder der zwölf Reisenden seine Finger im Spiel hatte. Das Motiv? Die Trophäen sollten eingeschmolzen werden, um mit dem Erlös Marussia und Caterham zu retten, damit das Starterfeld 2015 nicht ganz so erbärmlich aussieht.

Vettel oder Dennis - wer ist der Dieb?, Foto: Sutton
Vettel oder Dennis - wer ist der Dieb?, Foto: Sutton

Jonas Fehling: Wer die Trophäen im See versenkt hat? Ist doch offensichtlich! Um den richtigen Moment abzupassen, muss die Diebesbande gewusst haben, wann der Pförtner in Milton Keynes seine Runde macht. Also muss es ein ehemaliger Mitarbeiter gewesen sein. Wer da in Frage kommt? Vettel natürlich! Immerhin muss Ferrari viel Geld investieren, um wieder an die Spitze zu fahren. Also dachte sich der clevere Seb: "Mach ich doch einfach meine Silberpokale zu Geld. Die habe ich ja sowieso alle selbst gewonnen." Doof nur, dass Ferrari jetzt dank eines Sponsorendeals ohnehin im mexikanischen Geldregen steht. Also wählt der schlaue Seb die sicherere Variante. Statt die Trophäen einzuschmelzen und dabei womöglich erkannt zu werden, versenkt er sie im englischen Moor. Naja ... zumindest einen Teil. Der Rest steht jetzt in seiner Schweizer Schatzkammer.

Christian Menath: Kann es überhaupt Zweifel daran geben, dass es nicht Ron Dennis war, der den Einbruch inszeniert hat? Wenn die eigenen Piloten schon keine Pokale abgeben, dann zumindest die Konkurrenz. Und Geld kann Don Ron auch gebrauchen, schließlich muss er ein paar McLaren-Anteile zurückkaufen. Dafür, dass ein paar Exemplare dann im See landeten, kann Don Ron nichts. Bei der Flucht mit dem Diebesgut hatte er sich auf Neu-Partner Honda verlassen. Und wer sich derzeit auf Honda verlässt, der ist verlassen. Ein Honda-angetriebenes Boot schaffte die Überquerung des Sees nicht ganz.

Manuel Schulz: Wer die Pokale in den See geworfen hat, ist doch ganz klar. Sebastian Vettel! Erst verspricht Red Bull ihm einen alten Boliden, den er nicht bekommt, da er ja zu Ferrari geht. Die hätten ihm den auch sicher nicht mitgegeben, wenn er zu Mercedes gewandert wäre... Dann wollten sie auch noch seine Pokale in der Red Bull Fabrik stehen haben. So eine Frechheit. Daher nahm der Heppenheimer ein paar Kumpels mit und nahm sich einfach alle Pokale - im Dunkeln ist ja schwer zu erkennen welcher wem gehört. Nachher sortierte er alle aus, die nicht von ihm waren und warf sie in den See, wo sie nieeeeeeeeeeeeeeemals gefunden werden sollten.

Ein trügerisches Lächeln?, Foto: Red Bull
Ein trügerisches Lächeln?, Foto: Red Bull

Robert Seiwert: Daniel Ricciardo ist der Pokal-Versenker, ganz klar! Danny zeigt mal wirklich, wie man eine neue Ära bei einem Team einläutet. Wer war noch mal dieser Vettel? Ricciardo traut sich die Führungsrolle sowieso zu, das hat er jetzt noch einmal mit Nachdruck untermauert. Frei nach dem Motto: Raus mit dem alten Plunder, die Zeit des Honigdachs ist angebrochen! Echter Leader, dieser Ricciardo.

Michael Höller: Ein mutmaßlicher Verdächtiger kommt mir bislang noch zu kurz: Mark Webber. Immerhin gehen neun Siegerpokale und 33 weitere Trophäen von Red Bull auf das Konto des Australiers. Da Webber 2014 in der WEC klar wurde, dass vielleicht kein Siegerpokal mehr hinzukommt - er kam in Le Mans auch in seinem dritten Versuch nicht ins Ziel und hatte in Sao Paulo einen schweren Unfall - holte er sich seine alten einfach zurück. In Tasmanien oder im australischen Outback sucht auch keiner danach. 20 Pokale musste er im See loswerden, da er sich den Gepäckzuschlag bei RyanAir in Höhe von 3,4 Millionen nicht leisten wollte.