Peter Sauber (61) ist Präsident des Verwaltungsrats der Sauber Motorsport AG und damit für die strategische Ausrichtung der Firma zuständig. Vor vier Jahren übernahm er auch wieder deren operative Führung. Zudem leitet der aus der Stadt Zürich stammende Unternehmer als Teamchef die Renneinsätze von Sauber Petronas.

Willy Rampf (51) kehrte am 1. Dezember 1999 nach Hinwil zurück und zeichnet seit 2000 als Technischer Direktor. Der graduierte Fahrzeug-Ingenieur aus Thalheim in Bayern war bei Sauber bis Ende 1997 als Renningenieur tätig. Dann folgte er einem Ruf von BMW, wo er schon von 1979 bis 1993 (in München und Südafrika) gearbeitet hatte.

Osamu Goto (56) fungiert seit 1997 als Chef der Powertrain-Abteilung. Von 1969 bis 1990 war der Japaner für Honda tätig, zuletzt für sieben Jahre in der Formel 1. Seine weiteren Arbeitgeber vor dem Eintritt bei Sauber waren McLaren (1991-1993) und Ferrari (1994-1996). In Hinwil widmet sich Goto zur Zeit vornehmlich Sonderaufgaben und -projekten.

Jacky Eeckelaert (50) war seit 2000 im Team Sauber in diversen Funktionen tätig: Chef des Testteams, Renningenieur sowie Leiter des Track Engineerings. Seit vergangenem Jahr zeichnet der aus Antwerpen stammende Flame, der an der Universität Leuven ein Ingenieurstudium in Mechanik abschloss, als Head of Vehicle Engineering und Chief Race Engineer.

Seamus Mullarkey (40) amtiert seit 1998 als Chef der Aerodynamikabteilung. Der in Singapur geborene Brite studierte Physik an der Leicester University und am Imperial College of Science and Technology in London, wo er 1989 als PhD graduierte. Von 1990 bis 1996 war er als Aerodynamiker und Software-Ingenieur sowohl in der Champ-Car-Serie als auch in der Formel 1 tätig, bevor er für zwei Jahre bei Jordan als Chef der Aerodynamikabteilung unterschrieb.

Who is who?

Tätigkeit Person
Teamchef & CEO Peter Sauber
Technischer Direktor Willy Rampf
Head of Powertrain Osamu Goto
Head of Vehicle Engineering Jacky Eackelaert
Head of Aerodynamics Seamus Millarkey
Teammanager Beat Zehnder
Renningenieur (Villeneuve) Giampaolo Dall´Ara
Renningenieur (Massa) Mike Krack
Fahrer 1 Jacques Villeneuve
Fahrer 2 Felipe Massa

Die Fahrer – Jacques Villeneuve

Als Sauber Mitte September die Verpflichtung von Jacques Villeneuve bekannt gab, ging ein Raunen durch die Formel 1. Nur wenige hatten mit dieser Wahl gerechnet. Nachdem Peter Sauber in den letzten Jahren eher auf die Jugend gesetzt hatte, entschied er sich nun wieder für einen Routinier.

"Wir sind zuversichtlich, dass der C24 konkurrenzfähig sein wird, deshalb wollten wir zwei Piloten im Team haben, die vom ersten Rennen an in der Lage sind, dessen Potenzial voll auszuschöpfen", erklärt Peter Sauber seine Entscheidung.

Der Schweizer Teamchef war von der ersten Begegnung an von Villeneuve überzeugt: "Ich habe Jacques als freundlichen und vom Willen zum Erfolg beseelten Zeitgenossen kennen gelernt. Wir können ihm ein gutes Umfeld bieten, und ich bin sicher, dass uns seine Erfahrung und sein großer Kampfgeist weiter bringen werden."

Kurz nach dem Abschluss eines Vertrags über zwei Jahre mit Sauber kehrte Villeneuve in die Formel 1 zurück. Für Renault bestritt er 2004 die letzten drei Grands Prix. Am 26. November debütierte der in Villars (Schweiz) wohnende Kanadier als Sauber Fahrer anlässlich der Tests in Barcelona.

Mit nunmehr 133 bestrittenen Grands Prix gehört der 33-jährige Villeneuve zu den kundigsten Fahrern im Feld. Gleichzeitig zählt der Weltmeister von 1997 zu den erfolgreichsten: In acht Saisons mit Williams und BAR gewann er elf Rennen und total 219 WM-Punkte. Villeneuve stand 13 Mal auf der Pole-Position und fuhr neun Mal die schnellste Runde eines GP. Kein anderer Fahrer wurde so rasch Weltmeister wie Jacques Villeneuve. Bereits in seiner ersten Saison (1996) belegte er hinter Damon Hill den 2. Platz, und im Oktober 1997 gewann er in Jerez den Titel im Kampf gegen Michael Schumacher. Nach dem Wechsel von Williams zu B•A•R legte der Kanadier trotz meistens unterlegenem Material mehrmals Zeugnis von seinem Können ab.

Die Fahrer – Felipe Massa

Im April 2005 wird Felipe Massa 24 Jahre alt. Trotz seiner Jugend steht der in São Paulo geborene Massa bereits vor seiner dritten Formel-1-Saison mit Sauber Petronas. 2002 hatte er die Nachfolge von Kimi Räikkönen angetreten.

Als Massa in der Formel 1 debütierte, war er der jüngste Fahrer im Feld. In der vergangenen Saison gehörte der Brasilianer noch immer zur jungen Garde. 2003 hatte er zusammen mit Luca Badoer und Luciano Burti das Testfahrer-Trio bei Ferrari gebildet. Massas Qualitäten, vor allem seine Schnelligkeit, waren schon während der ersten Saison deutlich zum Ausdruck gekommen.

Dass er damals noch nicht allen Erwartungen gerecht werden konnte, hatte in erster Linie mit seinem jugendlichen Alter zu tun. Das zusätzliche Lehrjahr bei Ferrari erwies sich als nützlich. Der Brasilianer ist inzwischen zum vollwertigen Rennfahrer gereift. Er weiß die Risiken bestimmter Situationen einzuschätzen und hat trotzdem seinen natürlichen Speed bewahrt. Als Ferrari-Testfahrer erwarb Massa auch ein hohes Maß an technischem Verständnis, was sich in detaillierten Analysen des Fahrverhaltens niederschlägt.

Peter Sauber geizt denn auch nicht mit Komplimenten: "Felipe ist in seinen Leistungen wesentlich konstanter geworden, hat deswegen aber nichts von seiner Aggressivität eingebüsst. Im vergangenen Jahr hat er mit dem Weltklasse-Fahrer Fisichella vor allem gegen Ende der Saison sehr gut mitgehalten. Ich bin sicher, dass er uns weiterhin viel Freude bereiten wird."

Massa eröffnete sein WM-Punkte-Konto in der Saison 2002 mit dem 6. Rang in Malaysia. In Spanien wurde er gar Fünfter und später auf dem Nürburgring erneut Sechster. Im vergangenen Jahr brillierte er als Vierter in Belgien und Fünfter in Monaco. Mit den 8. Rängen in Malaysia, China und Brasilien kamen total 12 Punkte zusammen.