Der Name Verstappen ist ab nächstem Jahr wieder in der Formel 1 anzutreffen. Nachdem Jos Verstappen zwischen 1994 und 2003 in der Königsklasse aktiv war, wird 2015 sein dann erst 17-jähriger Sohn Max seine Formel-1-Karriere bei Toro Rosso starten. Für den Vater ist der große Schritt direkt aus der Formel 3 die richtige Entscheidung.

"Er wird nicht die Erfahrung haben, aber es war eine gut durchdachte Entscheidung und schlussendlich bin ich derjenige, der Max am besten kennt", sagte der Niederländer. "Die Leute müssen realisieren, dass Max in der Lage ist, sich anzupassen und unglaublich schnell zu lernen." Verstappen Junior saß in der letzten Woche zum ersten Mal in einem Boliden der Formel Renault 3.5 und sei dabei unfassbar schnell gewesen, so der stolze Vater. "Er hat sich so unter Kontrolle, dass es ihm gelingen wird zu verstehen, wie man ein Formel-1-Auto fährt."

Der Weg, den Verstappen einschlägt, ist ungewöhnlich. Normalerweise werden Nachwuchspiloten über die GP3, GP2 oder Formel Renault an die Formel 1 herangeführt, nur Kimi Räikkönen gelang es einst, diese Zwischenschritte zu überspringen. "Viele Fahrer haben es nicht über die GP2 geschafft, deshalb kamen wir nach vorsichtigen Beratungen mit Max, Manager Raymond Vermeulen und Red Bull zum Schluss, dass die Formel 1 die beste Option für Max ist", erklärte Verstappen Senior.

Es ist kein Geheimnis, dass mehrere Topteams Interesse an der Verpflichtung Max Verstappens zeigten, doch Red Bull habe sich am meisten um seinen Filius bemüht, erläuterte Jos Verstappen. "Sie wissen, dass Max etwas Besonderes ist und haben uns das Gefühl gegeben, dass sie das begriffen haben", betonte er. "Sie sind der Maßstab, wenn es um Fahrerentwicklung geht. Speziell im Motorsport sind sie ein großer Player mit fantastischer Infrastruktur und Trainern."

Jos Verstappen fuhr 2003 für Toro Rossos Vorgängerteam Minardi, Foto: Sutton
Jos Verstappen fuhr 2003 für Toro Rossos Vorgängerteam Minardi, Foto: Sutton

Viel zu lernen

Verstappen Senior fuhr 2003 für Minardi, ehe das Team von Red Bull übernommen und in Toro Rosso umgewandelt wurde, und glaubt, dass sein Sohn in besten Händen ist. "Er muss viele Kilometer in schnelleren Autos zurücklegen, er muss körperlich stärker werden und im Simulator üben", zählte er auf. "Er muss bei Toro Rosso ein integraler Bestandteil des Teams werden und das richtige Gefühl entwickeln. Anstatt mit fünf Leuten zu arbeiten, muss er sich daran gewöhnen, mit 50 zu arbeiten."

Natürlich habe sein Sohn viel zu lernen, so Verstappen, doch es sei egal, ob er das im Alter von 17 oder 18 Jahren tue. "Solange er den Willen und die richtigen Leute um sich hat, werden die Dinge funktionieren. Ich werde ihm am Anfang definitiv beistehen, aber ich werde mich nicht beim Auto und beim Team einmischen", betonte der 42-Jährige. "Aber ich werde ein Auge auf das größere Bild haben."