Momentan wird der Name Verstappen in der Formel 1 wieder hoch gehandelt. Der Sohn von Jos Verstappen, Max, tritt 2015 in die Fußstapfen seines Vaters. Max startet für Toro Rosso in der Formel 1. Damit wird er der jüngste Formel-1-Pilot in der Geschichte. Immer an seiner Seite: Papa und Förderer Jos Verstappen. Motorsport-Magazin.com wagt einen Rückblick auf die Karriere des Holländers und verrät auch manch Privates.

Jos Verstappen in seiner ersten Formel-1 Saison, Foto: Sutton
Jos Verstappen in seiner ersten Formel-1 Saison, Foto: Sutton

Die F1-Karriere

Nachdem Jos Verstappen mit 10 Jahren in den Kartsport einstieg und ab 1991 einige Nachwuchs-Formel-Rennserien durchlief, feierte er 1994 im Benetton als Teamkollege von Michael Schumacher sein Formel-1 Debut. Der eigentliche Stammfahrer JJ Lehto verletzte sich während einer Testfahrt so schwer, dass er ersetzt werden musste. Das Cockpit war somit frei für den jungen Jos Verstappen.

Trotz zwischenzeitlicher Rennpause beendete er die Saison als Zehnter im Gesamtklassement, während sein Teamkollege Michael Schumacher sensationell Weltmeister wurde. Aufsehen erregte Verstappen beim Hockenheim GP als sein Wagen beim Boxenstopp Feuer fing. Sein Mechaniker hatte den Tankschlauch beim Aufsetzen verkantet, sodass Benzin ausfloss und eine große Stichflamme entstand. Dank feuerfester Unterwäsche zog sich der Holländer nur leichte Verbrennungen zu.

Einen Vertrag für die nächste Saison erhielt er vom Teamchef Flavio Briatore allerdings nicht. In den folgenden Jahren bestach Verstappen nicht gerade durch konstante Leistungen, sodass seine Verträge meist nur von kurzer Dauer waren. Bis 2001 stieg er für Simtek, Footwork, Tyrrell, Stewart und Arrows-Supertec ins Cockpit. Zwischenzeitlich war er sogar Testfahrer für Bridgestone und Honda. Nach zweijähriger Pause kehrte Verstappen 2003 noch einmal in den Formel-1 zurück, feierte jedoch nur mäßige Erfolge. Insgesamt bestritt Verstappen 107 Rennen, holte zwei Podestplätze und fuhr insgesamt 17 WM-Punkte ein.

Nach der F1-Karriere

2005 startete Verstappen für die Niederlande in der A1-Grand-Prix-Serie, bei der er ein Rennen in Südafrika gewann. Die Meisterschaft beendet er als Siebter. Im folgenden Jahr heuerte er beim Team Merksteijn Motorsport by Equipe Verschuur an und trat in einem Prosche in der Le-Mans-Serie an. Das Team erreichte vier Klassensiege und einen zweiten Platz. 2008 nahm Verstappen am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, bei dem sein Team das Rennen auf dem zehnten Gesamtrang beendete und den Klassensieg in der LMP2 holte.

Verstappen mit dem ein oder anderen Skandal, Foto: Patching/Sutton
Verstappen mit dem ein oder anderen Skandal, Foto: Patching/Sutton

Privates

Seinem Spitznamen "Jos the Boss" wurde Verstappen weniger auf, als vielmehr neben der Rennstrecke gerecht. Im Laufe der Jahre sorgte er immer wieder für negative Schlagzeilen. 2000 wurde er von einem belgischen Gericht zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, nachdem er 1998 dem Belgier Emiel Kerkhofs im Rahmen eines Kartrennens in Lanaken bei einer Schlägerei einen Schädelbasisbruch zugefügt hatte. 2009 musste sich Verstappen nach einer angeblichen Attacke auf seine Ex-Frau wegen Totschlags erneut vor Gericht verantworten. Verstappen kam mit einer Geld- und Bewährungsstrafe davon.