Noch vor wenigen Wochen hielt sich hartnäckig das Gerücht, Red Bull könnte dem langjährigen Motorenpartner Renault aufgrund mangelnder Leitungsfähigkeit in der neuen Turbo-Ära den Laufpass geben. Seit bei den Franzosen jedoch ein Personalwechsel stattfand und Präsident Jean-Michel Jalinier das Unternehmen verließ, während Ex-Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul in führender Position zurückkehrte, ist von Spannungen keine Rede mehr.

Solche Bilder sollen der Vergangenheit angehören, Foto: Sutton
Solche Bilder sollen der Vergangenheit angehören, Foto: Sutton

"Es gab bei Renault den Willen, das Geschehen auf der Strecke wieder in die richtigen Bahnen zu lenken", erklärte Abiteboul die Gründe für seine Rückkehr nach Viry-Châtillon. Bei Red Bull nahm man die Änderungen im Management sehr wohlwollend zur Kenntnis. "Sie wissen um die Tatsache, dass es ein Problem gibt und wollen Änderungen vornehmen, damit wir den Abstand zu Mercedes verringern", betonte Teamchef Christian Horner.

In Hockenheim fuhr Red Bull zwar nicht auf das Podium, doch weder Sebastian Vettel noch Daniel Ricciardo erlitten technische Defekte, was in dieser Saison durchaus eine Seltenheit darstellte. "Es wird Zeit brauchen, aber die Einstellung ist jetzt richtig und wir sollten Fortschritte machen", sieht Horner Renault auf dem richtigen Weg. "Wir haben einen sehr kleinen Schritt gemacht, aber wir arbeiten weiter."

Mercedes-Konzept im Fokus

Renault plant am Motor für 2015, der in der vergangenen Woche auf dem Prüfstand erstmals angeworfen wurde, einige Änderungen vorzunehmen und zieht in Betracht, das Konzept des Split-Turbos von Mercedes zu übernehmen. Das Mercedes-Design sieht vor, dass sich Luftkompressor und Turbinenrad an unterschiedlichen Enden des Motors befinden, was eine höhere Effizienz zur Folge hat.

"Wir sehen uns natürlich unterschiedliche Lösungen an", betonte Remi Taffin, der jedoch darauf hinwies, dass sich die Power Unit noch in der Entwicklungsphase befindet. Eine komplette Überarbeitung des Motors ist nicht geplant, wenngleich es einige neue Teile geben wird. "Die Basis ist sehr ähnlich, aber wir können viele Dinge austauschen", erläuterte der Franzose. "Man wird natürlich einige Unterschiede sehen, aber es gibt keine dramatischen Änderungen für 2015."