Rallycross mausert sich immer mehr zum Liebling der Rennfahrer. Immer mehr prominente Piloten kommen auf den Geschmack der 600 PS starken Rallye-Autos, die anders als in der WRC, direkt auf der Strecke gegeneinander antreten. Da ist auch Kimi Räikkönen nicht abgeneigt, diese Rennserie einmal auszuprobieren. "Das würde ich gern mal machen", sagte der Ferrari-Pilot mit eher unrühmlicher Rallye-Vergangenheit. "Das ist ähnlich wie Rallye, aber du fährst gegeneinander. Natürlich hat mir das Rallye Fahren viel Spaß gemacht, das ist ein sehr schwieriger Sport und eine tolle Herausforderung."

Im jährlichen Rhythmus kündigt Räikkönen an, dass er gern wieder einmal ins Rallye-Auto steigen möchte. Zwischen 2010 und 2011 fuhr der Finne in der WRC. Im Rallycross hätte er nun die Gelegenheit, sich auf der Strecke mit seinen Konkurrenten zu messen, statt nur auf Zeit zu fahren. "Es ist nicht so, dass ich das Interesse am Rallyesport verloren habe", sagte Räikkönen im vergangenen Jahr. "Es ist nur so, dass ich in meinem Leben immer Rennen gefahren bin und wenn man gegeneinander fährt, ist das anders als nur auf Zeiten zu fahren. Ich mag es, gegen Leute zu fahren. Deswegen kam ich zurück in die Formel 1, um gegen andere kämpfen zu müssen."

Kimi Räikkönen 2010 auf Rallye-Abwegen, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen 2010 auf Rallye-Abwegen, Foto: Sutton

Verbot von Ferrari?

Fraglich allerdings, ob ihn Ferrari an einer solchen Veranstaltung teilnehmen lassen würde. Die meisten Formel-1-Fahrer haben Verträge, die bestimmte Aktivitäten verbieten. Spätestens seit Robert Kubicas schwerem Unfall bei einer kleinen Rallye dürfte ein Rallye-Verbot in nicht wenige Verträge Einzug gehalten haben.

Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle, sind die F1-Fahrer doch in zahlreiche Aktivitäten abseits der Rennstrecke involviert. "Wenn ich mehr Zeit hätte und sich eine Gelegenheit ergeben würde, dann würde ich gern noch weitere Rallyes bestreiten", hatte Räikkönen 2013 im Interview mit Motorsport-Magazin.com gesagt.

Schon 2009 hatte Räikkönen das Rallye-Fieber gepackt, Foto: Sutton
Schon 2009 hatte Räikkönen das Rallye-Fieber gepackt, Foto: Sutton

Rallye-Rückkehr fix

Nach seiner aktiven Karriere in der Formel 1 will Räikkönen auf jeden Fall zurück in den Rallye-Sport - dann allerdings nicht mehr auf Wettbewerbsniveau, sondern eher zum Zeitvertreib. "Ich werde es zum Spaß machen", so der Finne. "Der Grund, warum ich es überhaupt machen wollte, war, um zu sehen, ob ich es kann oder nicht. Ich bin ein großer Fan davon und ich dachte immer, es sei so schwierig, deswegen wollte ich sehen, was da abgeht."

Rallycross zieht immer mehr Promi-Fahrer an, unter anderem den früheren Formel-1-Piloten Jacques Villeneuve. Der zweifache DTM-Meister Mattias Ekström tritt sogar mit einem eigenen Team in der Weltmeisterschaft an, zuletzt ging der frühere F1-Pilot Markus Winkelhock für sein EKS Racing-Team an den Start. Weitere bekannte Starter sind der frühere WRC-Weltmeister Petter Solberg und Nelson Piquet Junior.

Räikkönen stand während seiner Rallye-Karriere stets im Fokus, Foto: Sutton
Räikkönen stand während seiner Rallye-Karriere stets im Fokus, Foto: Sutton

Rallycross in Deutschland

Villeneuve hatte sich bei seinem Comeback im Motorsport euphorisch über den Rallycross-Sport geäußert. "Das hat mich an meine Zeit in der Formel 1 erinnert", so der Weltmeister von 1997. "Das Auto spricht schnell an, die Leistung ist unglaublich und wer wäre nicht aufgeregt, mit 600 PS spielen zu dürfen?" Die Rallycross-Saison 2014 besteht aus insgesamt zwölf Veranstaltungen, vom 20. Bis 21. September gastiert die Serie auch in Deutschland auf dem Estering nahe Buxtehude.