Seit knapp zwei Wochen ist die Rückkehr der Formel 1 nach Österreich endgültig beschlossene Sache. Die Bezirkshauptmannschaft Murtal gab grünes Licht für den Grand Prix in Spielberg, für den an den drei Tagen des Rennwochenendes maximal 225.000 Zuschauer zugelassen sind. Wenig überraschend keine Freude damit hat Karl Arbesser, der einige Anwohner des Red Bull Rings vertritt und seit vielen Jahren als Kritiker der Formel 1 in der Obersteiermark gilt.

Arbessers Problem: Die Anwohner hatten im Zuge des behördlichen Verfahrens keine Parteistellung und konnten daher ihre Anliegen nicht vorbringen. "Man kommt sich ja wie der Passagier im eigenen Auto vor", klagte er. Verantwortlich dafür ist das neue Veranstaltungsgesetz, das wenige Monate vor der alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Schladming beschlossen wurde und nicht mehr vorsieht, dass die Anwohner eingebunden werden. Trotzdem will Arbesser versuchen, Mitspracherecht zu erhalten - wie genau dies klappen soll, wollte er aber noch nicht verraten.

Wie die Kleine Zeitung vermutet, soll es sich um ein Ansuchen um Parteistellung handeln, das die Behörde jedoch rasch ablehnen kann. Allerdings wird das Land Steiermark kaum interessiert sein, sich abermals auf einen Konflikt mit Arbesser einzulassen und nimmt das Ansuchen demensprechend ernst. Arbesser betonte jedoch, dass es ihm gar nicht darum ginge, die Formel 1 in Spielberg zu verhindern. "Die Formel 1 stört mich nicht, sondern die Art und Weise, wie vorgegangen wird", erklärte er und kritisierte, dass man Details zu den Plänen am Red Bull Ring lediglich aus der Zeitung erfahren würde.

Neue Fördermittel

Derzeit laufen die Arbeiten an der Rennstrecke auf Hochtouren, um die Anlage Formel-1-tauglich zu machen. Weil Red Bull den Ring aufrüstet, muss nun auch das Land Steiermark zusätzliche Fördergelder bereitstellen. Zuletzt bewilligte die Regierung 1,5 Millionen Euro auf Basis eines 2008 abgeschlossenen Vertrags für das Projekt Spielberg. Gemäß Landesakten sind nach Um- und Ausbauten im Umfang von rund 51 Millionen Euro Förderungen über 7,6 Millionen geflossen.