Werden die notwendigen Genehmigungen erteilt, feiert die Formel 1 im kommenden Jahr ihre Österreich-Rückkehr. Seit mehr als einem Jahrzehnt liegen sich Anwohner und Streckenbetreiber in den Haaren, mittlerweile wurde jedoch ein detailliertes Konzepts ausverhandelt, das exakt festlegt, wie hoch die Lärmbelastung am Red Bull Ring ausfallen darf.
Anwohner-Vertreter Karl Arbesser wurde bereits vorab über das Comeback der Formel 1 informiert und hegt Zweifel, ob die Königsklasse die bestehenden Auflagen auch tatsächlich erfüllen wird. "Die Formel 1 muss man schalltechnisch erst im bestehenden Bescheid unterbringen", gab er zu bedenken und fügte kritisch an: "Die Grenzwerte werden nicht eingehalten, da versagt jeder Kontrollmechanismus."
Mobile Tribünen?
Hinzu komme, dass an der Strecke ohne Absprache mit den Anwohnern anstelle eines Gebäudes mit Tribünen ein Erdwall errichtet worden sei, der erst später von der Behörde genehmigt wurde. Wie Arbesser erklärte, wurde dieses Vorgehen erst jüngst vom Verwaltungsgerichtshof gerügt und der Bescheid für eine Betriebsgenehmigung könnte wieder aufgehoben werden.
Pro Veranstaltungstag sind derzeit maximal 40.000 Zuschauer erlaubt und das auch nur an zehn Tagen pro Jahr. Dazu kommen noch Beschränkungen bei den Veranstaltungstagen an sich, die jedoch laut Arbesser gut eingehalten würden.
Laut Harald Schnedl, Leiter des Anlagenreferats der Bezirkshauptmannschaft Murtal, sei ein komplettes Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) unter Einbeziehung der Anwohner in dieser kurzen Zeit nicht machbar, weshalb wohl eher ein Konzept mit Änderungen zu erwarten sei. Denkbar sei die Errichtung des bereits genehmigten Gebäudes anstelle des Erdwalls, mobile Tribünen oder Stehplätze, um zusätzliche Zuschauer unterzubringen.
Bezüglich des Lärms war der Referatsleiter positiver eingestellt als Arbesser. "In jedem Fall muss Red Bull auch ein schall-, emissions-und verkehrstechnisches Konzept vorlegen", sagte er gegenüber der APA. Danach erwarte sich Schnedl das entsprechende Änderungsgesuch.
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