Gelingt es Mercedes, in den beiden ausstehenden Rennen in Austin und Sao Paulo den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung zu verteidigen, geht über Stuttgart ein warmer Geldregen nieder. Dennoch hat man bei den Silberpfeilen nicht nur den finanziellen Aspekt im Sinn, sondern ist sich auch des ideellen Werts der Vizeweltmeisterschaft bewusst.

"Natürlich hilft er", sagte Teamchef Ross Brawn über den kommerziellen Wert des zweiten Platzes. "Wir haben ein Budget für ein Ziel und dieses Ziel lautet, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", fuhr der Brite fort. "Wir haben die Verpflichtung, diesen Level zu erreichen und wenn wir das Einkommen steigern, hilft es."

Neben Red Bull

"Aber es geht auch um den Stolz", erklärte der Brite und richtete den Blick in die Vergangenheit. "In den letzten drei Jahren wurden wir Vierter, Vierter und Fünfter. Der zweite Platz könnte nun ein großartiger Schritt in die richtige Richtung sein." Mercedes würde dann in der Boxengasse unmittelbar neben Red Bull stehen, was auch der Platz sei, den man anstrebe. "Es steht also noch viel Stolz auf dem Spiel und das ist alles, worum es in der Weltmeisterschaft noch geht - abgesehen von ein paar Rekorden, die Sebastian [Vettel] aufstellt."

Aktuell verfügt Mercedes über elf Punkte Vorsprung auf Ferrari und schaffte in Person von Nico Rosberg zuletzt zwei Mal den Sprung auf das Podium. Dennoch bleibt man im Lager der Silberpfeile vorsichtig. "Es ist ziemlich instabil", so Brawn. "Man sagt, zwei Schwalben machen noch keinen Sommer. Ich spürte, dass wir im Rennen besser sein müssen, effizienter." So sei Mercedes in den letzten Grand Prix auch aufgetreten - nicht perfekt, aber deutlich verbessert. "Es gab noch ein paar Kleinigkeiten hier und da und wir rufen jetzt das volle Potenzial des Wagens ab", erklärte der Brite.