Zwei Rennen vor dem Ende der Saison liegt Mercedes auf Kurs zur Vizeweltmeisterschaft bei den Konstrukteuren. Obwohl die Punkteausbeute zuletzt durchaus zufriedenstellend ausfiel, sieht man bei den Stuttgartern noch einigen Raum für Verbesserungen, denn vor allem Lewis Hamilton klagte mehrfach darüber, dass er auf dem Papier eigentlich langsamere Fahrzeuge einfach nicht überholen konnte. In Indien hing der Brite rundenlang hinter Esteban Gutierrez fest und kam daher nicht über den siebten Rang hinaus. Bei Mercedes zieht man deswegen Setup-Änderungen für die letzten beiden Saisonrennen in Austin und Sao Paulo ins Kalkül.

"Ich denke, eine der momentanen Schwächen des Autos, die wir ausgemacht haben, ist die Fähigkeit anderen zu folgen und zu überholen", erklärte Teamchef Ross Brawn. "Wenn man sich in einer Position befindet, in der das notwendig ist, um wieder in Schwung zu kommen, wird dein Rennen immer schlechter." Genau das sei eben Lewis Hamilton mehrfach widerfahren, weshalb man bei Mercedes nun daran denke, mit einem modifizierten Setup in das Saisonfinale zu gehen. "Es könnte sein, dass wir unsere Herangehensweise ändern, um ein Auto und eine Setup-Philosophie zu haben, die den Schwerpunkt etwas mehr auf den Kampf gegen andere Wagen als auf die Rundenzeit richtet", so Brawn.

Zwar liegt Hamilton in der Weltmeisterschaft noch 16 Punkte vor Nico Rosberg, doch der Deutsche fuhr zuletzt zwei Mal auf das Podium konnte viel Boden gutmachen, während Hamilton nicht überzeugte. Brawn ist allerdings nicht besorgt, dass sich sein britischer Schützling in einer Formkrise befindet. "Ich denke, das ist etwas Natürliches, das mit zwei sehr, sehr guten Fahrern passiert", meinte er. "Sie stellen den Wagen ein und haben ein paar Rennen, in denen er absolut richtig funktioniert, fahren gut und es kommt alles zusammen", fuhr Brawn fort. "Sie befinden sich in einem natürlichen Prozess, den man durchmacht, wenn man so wie wir zwei sehr gute Fahrer hat.