Jetzt da fest steht, wo Sie nächstes Jahr fahren; welchen Einfluss hat diese Entscheidung auf den Rest Ihrer Saison?
Kimi Räikkönen: Ich hoffe es bedeutet, dass ich nicht mehr so oft gefragt werde, wo ich nächstes Jahr fahre. Aber vielleicht bedeutet es auch genau das Gegenteil. Ich werde wie immer in jedem Rennen alles geben, um das bestmögliche Resultat zu erzielen.

Freuen Sie sich auf den Singapur Grand Prix?
Kimi Räikkönen: Ich mag es wirklich, nach Singapur zu kommen. Es ist ein großartiger Ort, ich liebe die einheimische Küche und vor allem mache ich mir nichts aus den außergewöhnlichen Zeiten, zu denen wir fahren - denn ich muss nicht so früh aufstehen. Ich habe noch einiges vor hier nach meinen bisherigen drei Grand Prixs, da ich zwar immer viel Spaß im Rennen hatte, jedoch noch nie auf dem Podium stand. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich hier nicht schnell sein kann, denn man hat mir gesagt, dass ich seit 2008 noch immer den Rundenrekord halte. Damals verunfallte ich beim Kampf um Platz fünf, 2009 wurde ich lediglich Zehnter und letztes Jahr Sechster. Dieses Mal will ich auf jeden Fall mehr.

Was ist der Unterschied, bei Nacht zu fahren?
Kimi Räikkönen: In den ersten Jahren nach Einführung dieses Grand Prixs war ich überrascht darüber, wie viel über die unübliche Tageszeit des Rennens gesprochen wurde. In Wahrheit ist es so, dass es auf der beleuchteten Strecke absolut gar keinen Unterschied macht, ob Tag oder Nacht ist. Ich denke, dass der gesamte Formel-1-Tross dieses Nachtrennen genießt. Dieser Plan ist seit damals voll aufgegangen, denn Singapur ist eine pulsierende Stadt und sehr viele Leute kommen, um das Rennen zu sehen. Außer ein oder zwei dunkleren Stellen in den Auslaufzonen ist der Kurs wirklich extrem gut beleuchtet. Es gibt also tatsächlich kaum einen Unterschied zu einem Tagrennen.

Mal abgesehen von der Tageszeit ist dies noch immer ein Stadtkurs; welche Auswirkung hat das?
Kimi Räikkönen: In Monaco lief es nicht gut für uns, aber es gibt keinen Grund, warum Singapur nicht gut laufen sollte. Wie bei jedem anderen Stadtkurs auch ist das Überholen natürlich deutlich schwerer, was den Druck erhöht, eine gute Startposition herauszufahren, um im Rennen erfolgreich zu sein.

Was Denken Sie wie dieser Kurs dem E21 liegt?
Kimi Räikkönen: Jedes Team wird Updates an die Strecke bringen, weswegen wir abwarten müssen, ob es irgendwelche Verschiebungen im Kräfteverhältnis gibt. Wir müssen natürlich wie immer das Maximum aus unserem Paket herausholen und die beste Balance finden. Sollten wir das hinbekommen, sehe ich unsere Chancen auf ein gutes Rennen als hoch an.

Haben Sie irgendwelche Sorgen wegen des Wetters?
Kimi Räikkönen: Letztes Jahr hat es in Singapur geregnet und es ist kein Geheimnis, dass unser Auto im Nassen ein paar Probleme hat. Darüber machen wir uns aber erst Gedanken, falls es wirklich regnen sollte. Das Wetter ist aber sowieso für alle dasselbe.

Ist es gut für Sie, wieder auf einer Strecke mit mehr Abtrieb zu fahren?
Kimi Räikkönen: Nach den beiden Nullnummern in den letzten Rennen ist es natürlich gut, an eine Strecke zu kommen, die den Stärken unseres Autos mehr liegen sollte. Scheinbar werden wir an Strecken mit hohem Abtrieb immer noch besser, soviel steht fest. Das Auto war aber auch in Monza während des Rennens extrem gut, und es ist wirklich sehr schade, dass wir zu Beginn des Rennens durch den Unfall mit Sergio Perez so viel Zeit verloren haben. Nachdem wir uns eine neue Nase geholt hatten, lief das Rennen wirklich sehr gut.

Was ist ihr Ziel für Singapur?
Kimi Räikkönen: Offensichtlich ist das Podium wie immer unser Ziel. Wir hatten nun zwei Rennen ohne Punkte und müssen in jedem der verbleibenden Rennen so viele Punkte wie möglich holen.

Wie sehen Sie Ihre Chancen im Meisterschaftskampf?
Kimi Räikkönen: Natürlich gewinnt man keine Meisterschaften, ohne Punkte zu holen. Die letzten beiden Rennen waren also nicht ideal. Wir sind hier, um ein Rennen zu fahren und so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Natürlich gilt das auch für die Konkurrenz, also müssen wir in jedem Rennen das Maximum herausholen und auf gute Ergebnisse bis zum Ende des Jahres hoffen. Danach sehen wir dann, wo wir in der Meisterschaft gelandet sind.