Die Katze ist also endlich aus dem Sack. Lange Zeit hat uns Red Bull hingehalten, es wurde über Kimi Räikkönen und Fernando Alonso spekuliert, aber schlussendlich verpflichtete das Weltmeisterteam doch jenen Piloten, der sich unter dem Strich einfach als die logische Wahl herausstellte.

Natürlich hätte sich Red Bull mit Räikkönen auch den vielleicht populärsten Piloten des Fahrerfeldes ins Boot holen können, doch es ist fraglich, wie sich der Iceman und Sebastian Vettel - zwei ausgesprochene Alphatiere - trotz aller Freundschaft im Fall der Fälle vertragen hätten.

Australier geht, Australier kommt, Foto: Sutton
Australier geht, Australier kommt, Foto: Sutton

Mit Ricciardo dürfte es hingegen keinerlei hierarchische Missverständnisse geben. Selbstverständlich wird der Australier offiziell die gleichen Chancen wie Vettel haben, doch dass er dem Heppenheimer schlussendlich tatsächlich den Rang ablaufen kann, gilt als unwahrscheinlich.

Neben seinem Sunny-Boy-Image spricht noch ein weiterer Aspekt für den 24-Jährigen: Red Bull betreibt mit großem Aufwand ein Nachwuchsprogramm, dessen Output bisher jedoch überschaubar war. Wann, wenn nicht jetzt soll man also einem Mann aus dem eigenen Stall die Chance geben?

Mit Ricciardo hat Red Bull einen Piloten verpflichtet, der perfekt in die Fußstapfen von Mark Webber treten kann. Ein Sieg hie und da ist für den Australier sicherlich möglich, was dem britisch-österreichischen Team weiterhin die besten Chancen in der Konstrukteurs-Wertung einräumt.

Neben Ricciardo heißt der große Gewinner der Red-Bull-internen Personalrochade aber Sebastian Vettel, der nun für Jahre auf einen mehr als nur loyalen Stallkollegen zählen kann. Giftige Wortgefechte wie mit Mark Webber sollten der Vergangenheit angehören.