Nico Hülkenberg war der gefeierte Mann bei Sauber nach dem Qualifying in Shanghai, während Esteban Gutierrez in der Versenkung verschwand. Sein deutscher Teamkollege drang zum ersten Mal in diesem Jahr ins Q3 vor und verzichtete aus taktischen Gründen auf eine gezeitete Runde - Startplatz 10 und freie Reifenwahl. Und Gutierrez? Der junge Mexikaner kommt immer noch nicht ins Rollen und schied schon in der ersten Runde des Qualifyings aus. Platz 18 am Sonntag, wegen Mark Webbers Rückversetzung rutscht er zumindest eine Position nach vorn. Ärgerlich für Gutierrez, der sich einen Patzer auf einer schnellen Runde leistete und deshalb vorzeitig Feierabend machen musste.

"Ich habe etwas zu viel gewollt und dabei einen kleinen Fehler gemacht, der uns teuer zu stehen kam", stand er zu seinem Fauxpas und entschuldigte sich beim Team. "Ich werde an mir arbeiten, damit alles, was ich im Auto mache, sehr präzis ist." Gutierrez war klar, dass der C32-Bolide weitaus besser war als das, was er daraus machte. "Es tut mir leid für das Team, weil es heute locker möglich gewesen wäre, ins Q2 vorzustoßen und dann um den Einzug ins Q3 zu kämpfen", machte sich der F1-Rookie nichts vor. Eine Teilschuld für seinen Fehler gab er den Pirelli-Reifen: "Es war sehr schwierig, gleich beim ersten Versuch eine optimal schnelle Runde zu fahren, zumal der Umgang mit den Reifen sehr delikat ist."

Doch noch ist nicht alles verloren, denn die Wichtigkeit der Startposition dürfte sich in Shanghai wieder einmal in Grenzen halten - die meisten gehen von drei Stopps aus und dadurch dürfte sich das Feld noch einmal ordentlich durchmischen. Gutierrez muss langsam zeigen, dass er sein Stammcockpit verdient hat, bislang stand er klar im Schatten des erfahreneren Hülkenberg. "Bei Esteban gab es ein paar Fehler", sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn bei Motorsport-Magazin.com. "Da müssen wir schauen, dass die nicht mehr gemacht werden, damit er die Chancen, die sich im Rennen vielleicht für ihn auftun, nutzen kann."