Ich denke mal, dass es ein lachendes und ein weinendes Auge gibt.
Monisha Kaltenborn: Weinend ist jetzt übertrieben. Was das Wochenende angeht, sind wir mit einigen Maßnahmen angekommen. Wir hatten zuvor die Bereiche analysiert, die wir verbessern konnten und wir sehen hier vor allem, dass diese Maßnahmen eingeschlagen haben. Das ist für die weitere Entwicklung im Team sehr wichtig. Das Potenzial ist da und wir sehen, dass wir das Schritt für Schritt immer besser ausschöpfen können. Das freut uns besonders und Nico hat eine herausragende Leistung abgeliefert. Bei Esteban gab es ein paar Fehler. Da müssen wir schauen, dass die nicht mehr gemacht werden, damit er die Chancen, die sich im Rennen vielleicht für ihn auftun, nutzen kann.

Heute hat man gesehen, dass auch Top-Fahrer wie Sebastian Vettel Strategiespiele spielen und nicht nur Fahrer, die es sich leisten können. Zeigt das, dass der Ansatz von Pirelli mit den weichen Reifen gar nicht mal so verkehrt ist?
Monisha Kaltenborn: Ich finde den Ansatz überhaupt nicht verkehrt. Sie setzen genau das um, was wir gewollt haben als Pirelli in die Formel 1 eingestiegen ist. Wir wollten eine spannende Show, wir wollten mehr Boxenstopps und wenn man auf diese Weise noch zusätzliche Spannung erzeugen kann, dann ist das genau das, was auch den Zuschauer freuen sollte.

Nico und Sebastian stehen morgen nebeneinander, können beide mit der Strategie spielen. Was erwarten Sie? Wie weit können Nico und Seb nach vorne kommen?
Monisha Kaltenborn: Das ist sehr schwierig zu sagen. Man kann das nicht vergleichen. Red Bull ist ein sehr starkes Auto, Sebastian ist ein sehr guter Fahrer - um die muss man sich keine Sorgen machen. Nico ist auch sein sehr guter Fahrer. Er versteht das Auto jetzt besser, hat durch unsere Maßnahmen mehr Vertrauen in das Auto und ich bin mir sicher, dass er ein sehr gutes Rennen fahren wird.

Mercedes fuhr die erste Pole des Jahres ein. Hat sich Mercedes vorne endgültig etabliert?
Monisha Kaltenborn: Das ist sehr schwierig zu sagen. Ich glaube, dass man das als Außenstehende gar nicht abschätzen kann. Wenn man sich die Saison ansieht, dann ist ganz klar, dass Mercedes einen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir werden sehen wie andere mit dem Tempo mitgehen und vor allem müssen wir uns auf uns selber fokussieren.