Lotus und das Getriebe des E21-Boliden - keine Liebesbeziehung während der Wintertestfahrten. Vor allem Kimi Räikkönen wurde arg zurückgeworfen und verlor wegen ärgerlichen Getriebewechseln in Barcelona haufenweise Zeit. Auch in Melbourne streikte die Technik, diesmal erwischte es Romain Grosjean - wenn auch nicht in aller Härte. "Wir hatten im 2. Training ein kleines Problem mit dem Getriebe, es war aber nichts Dramatisches", sagte der Franzose. "Wir verloren dadurch etwas Zeit in der Garage, weil wir einige Anbauteile entfernen mussten." Die Schwierigkeiten an diesem Freitag stünden in keinem Zusammenhang mit dem Winter-Ärger rund die Getriebebox.

Trotz der Wartezeit legte Grosjean am Nachmittag ordentliche 32 Runden zurück, insgesamt kam er auf 47 Umläufe am Freitag im Albert Park. In der Zeitentabelle ordnete er sich auf den Plätzen 10 und 5 ein und lag beide Male hinter seinem Teamkollegen Räikkönen. Für Grosjean war vor allem der Nachmittag interessant, denn zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit schnallte er wieder die superweichen Pirellis an, die in Australien zusammen mit den Mediums zum Einsatz kommen. "Das war mein erster Run seit dem Korea GP 2012", erinnerte er sich zurück. "Im Vergleich zu den Mediums war das Griplevel gut. Aber es ist schwierig, vom einen auf den anderen Reifen zu wechseln und sofort das Limit zu finden."

Der Supersoft habe sich im Albert Park schon besser angefühlt als noch in Barcelona, trotzdem sei der Verschleiß spürbar. Grosjean erwartet, dass die weiche Mischung im Rennen rund zehn Runden halten wird, bevor der Reifen dramatisch abbaut. "Heute war es aber sonnig und morgen sowie am Rennsonntag sollte es kühler werden", wollte sich Grosjean mit seinen Reifenprognosen nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. "Ich glaube nicht, dass wir mit einem Boxenstopp durchs Rennen kommen werden, ich tippe eher auf zwei. Aber angesichts des Wetters ist das schwierig vorherzusagen."

Doch vor dem ersten Rennen der neuen Saison steht erst einmal das Qualifying auf dem Plan. Im vergangenen Jahr gehörte das Zeittraining nicht unbedingt zu den Stärken von Lotus. Wie die Truppe diesmal aufgestellt ist, wollte Grosjean noch nicht voraussagen. "Wir wissen, dass wir eine starke Rennpace haben und das Auto fühlt sich ähnlich an wie 2012", sagte er. "Aber uns ist auch klar, dass wir uns im Qualifying noch ein wenig verbessern müssen. Beim Setup konnten wir uns schon verbessern und ich denke, dass da noch mehr kommen wird."