Für McLaren war der Ungarn GP in den vergangenen Jahren ein erfolgreiches Pflaster. Zehn Siege, sieben Poles und fünf schnellste Runden stehen für das Team aus Woking zu Buche. Damit steht McLaren als der bei weitem erfolgreichste Konstrukteur im Palmarès des Hungarorings. Im vergangenen Jahr hieß der Sieger Jenson Button, Lewis Hamilton überquerte als Vierter die Ziellinie.

"Natürlich ist Ungarn ein sehr besonderer Ort für mich: Ich habe 2006 dort meinen ersten Grand Prix gewonnen, ich habe meinen 200. Grand Prix hier am Samstagabend mit einigen meiner ältesten Freunde und Kollegen im Paddock gefeiert und habe dann am Sonntag das Rennen gewonnen. Es war das perfekte Wochenende", schwelgte Button in Erinnerungen.

Pace von Hockenheim macht Mut

"Und wir haben allen Grund zur Annahme, dass wir dieses Jahr ein weiteres gutes Resultat einfahren können. Unsere Pace von Hockenheim hat uns Mut gemacht - es kommt nur wie immer darauf an, dass wir fehlerlos durch Qualifying und Rennen kommen, damit wir am Ende in Schlagdistanz sind", erklärte der McLaren-Pilot, der überzeugt ist, dass das Ergebnis von Deutschland das Team bereits wieder in Schlagdistanz brachte. "In dieser Situation gibt es nichts Besseres als zwei direkt aufeinanderfolgende Rennwochenenden: Man kehrt ins Cockpit zurück bevor man seine Sachen vom vorherigen Rennen ausgepackt hat. Es ist toll, den Schwung mitzunehmen."

Hamilton hofft auf Würfelglück

Neben dem Schwung würde Button gerne noch einen Siegerpokal mitnehmen. "Es wäre fantastisch einen Sieg einzufahren um die jüngst harte Arbeit zu belohnen." Das wünscht sich auch Teamkollege Hamilton, für den es in Hockenheim nicht gut lief. "Ich habe in Deutschland gewürfelt und leider nur eine zwei bekommen. So ist das Leben manchmal, aber wenigstens kann ich dieses Wochenende erneut mein Glück versuchen - und ich hoffe auf zwei Sechsen!", erklärte Hamilton.

"Ich denke, es gibt gute Gründe, selbstbewusst zu sein. Unser Upgrade-Paket für Hockenheim scheint die Pace geliefert zu haben, die wir uns erhofft hatten. Ein gutes Ergebnis vor der Sommerpause wäre die perfekte Art und Weise, die erste Saisonhälfte zu beschließen", so Hamilton. "Die Dinge sind in der ersten Saisonhälfte nicht immer so gelaufen, wie wir das wollten, aber ich fühle ganz bestimmt so etwas wie einen Wendepunkt für das ganze Team. Wir haben uns wirklich gesteigert und die Pace abgerufen, die wir brauchen. Unsere Strategie war genau richtig und unsere Boxenstopps sind nun konstant die schnellsten in der Boxengasse, auch wenn wir zu Beginn des Jahres einen verkorksten Start hatten."

Dennoch liege noch Arbeit vor dem Team, vor allem müsse es die Aufwärmcharakteristiken der Pirelli-Reifen in nassen Bedingungen komplett verstehen. "Die aktuelle Vorhersage sieht in Budapest gemischte Wetterbedingungen voraus, aber wir sammeln immer mehr Daten auf den Reifen und diese Bedingungen könnten uns eine weitere Chance bieten, die Probleme, die wir kürzlich hatten, zu bewältigen", hoffte er.

Die Lücke schließen

Teamchef Martin Whitmarsh betonte, dass das Team in der zweiten Saisonhälfte so viele Punkte wie möglich sammeln müsse, um an die Spitze zurückzukehren. McLaren liegt derzeit mit 17 Punkten Rückstand auf Ferrari auf Rang drei der Konstrukteurs-Wertung. Der Vorsprung auf Lotus beträgt gerade einmal einen Punkt.

"Ich glaube fest daran, dass wir die Fahrer, das Auto und das Team haben, um beide Titel zu gewinnen - und ich denke, dass die Schwierigkeiten in den ersten zehn Rennen der Saison 2012 unsere Belastbarkeit verstärkt haben und sowie unsere Entschlossenheit, uns wieder an die Spitze zu kämpfen ", erklärte Whitmarsh. "Beim vergangenen Wochenende in Hockenheim hatten wir ein Auto, das in der Lage war, unsere Hauptrivalen zu schlagen - das Ziel ist nun, sicherzustellen, dass sowohl Jenson als auch Lewis bei jedem Rennen Punkte einfahren und unseren Gegnern so viele Punkte wie möglich wegnehmen. Auf dem Papier mag das nach einer schweren Aufgabe aussehen, aber uns geht es nur darum, die Lücke zu den Führenden in der Weltmeisterschaft zu schließen."

Die Bilanz von McLaren auf dem Hungaroring bezeichnet der Teamchef als beachtlich. "Wir haben hier zehn Mal gewonnen, mehr als jedes andere Team, und wir fahren mit dem klaren Ziel dorthin, einen elften Sieg zu unserer Liste hinzufügen", stellte Whitmarsh klar.