Mit Startplatz drei hatte sich Lewis Hamilton für das Rennen in Monaco eigentlich einiges ausgerechnet, doch statt nach vorne zu fahren, fiel der McLaren-Pilot zurück und kam nur als Fünfter ins Ziel. Das hatte er sich anders vorgestellt gehabt, wobei er vor allem seinen Start für das Endergebnis verantwortlich machte. "Das war nicht das beste Ergebnis, aber das ist Motorsport. Ich mag es gar nicht, rückwärts zu gehen, aber wir haben dennoch ein paar Punkte geholt", meinte er.

Da es in diesem Jahr noch einige Rennen gibt und er nur 13 Punkte hinter der WM-Führung liegt, war für Hamilton klar, er muss weiter pushen. Er hatte aber Sorge, dass McLaren an Boden verlieren könnte. "Das Team hat definitiv Arbeit, denn wir fallen Rennen für Rennen zurück. Die anderen finden gute Pace. Wenn wir kein Glück haben, dann wird uns das entgleiten." Trotz dieser wenig optimistischen Aussicht ging ihm der Rennstart auch nicht aus dem Kopf. "Das war einer der schlechtesten Starts, die ich seit langem hatte. Ich verstehe nicht, warum das passiert, wenn zwei Jungs neben mir und die hinter uns perfekte Starts haben. Ich hatte Glück, nicht in den Unfall verwickelt zu werden. Wir machen tausende Starts, das sollte kein Problem sein", erklärte der Brite.

Teile flogen auf Helm

Ein echtes Problem für Hamilton war derweil, dass er sich während des Rennens darüber beschweren musste, dass ihm vom Pitboard Dinge auf seinen Helm knallten. Er berichtete dazu Folgendes: "Die Jungs halten die Pitboards über die Strecke und zwei oder drei Einschieber sind rausgefallen und haben mich vorne am Helm getroffen. Ich meinte: 'Jungs, das wird lächerlich', als wieder und wieder Sachen rausfielen."

Aus dem Rennen rausgefallen war Jenson Button. Der Weltmeister von 2009 hatte kaum Aussicht auf Punkte, da er nach dem Start hinter Heikki Kovalainen festhing und nicht an dem Caterham des Finnen vorbeikam. Als er es dann mit aller Gewalt versuchte, drehte er sich. Bei einem weiteren Versuch fasste er einen Plattfuß aus, der sein Rennen beendete. "Wenn jemand sein Auto gut platziert und gute Kurvenausgänge hat, dann ist es sehr schwierig. Das ist Teil des Rennsports, aber es ist so frustrierend, wenn man so viel schneller ist als das Auto vor sich. Das ist einfach eines dieser Dinge. Das kommt von einem schlechten Qualifying und Pech beim Start. Wir waren anfälliger für Zwischenfälle. Das war ein harter Nachmittag, aber Glückwünsche an Mark. Er ist ein guter Kerl und das belebt die Weltmeisterschaft", sagte Button.

Kovalainen fuhr zu hart

Als weniger guten Kerl hatte der Brite Kovalainen empfunden, der nach seiner Meinung ein wenig zu hart versucht hatte, seinen Platz vor dem McLaren abzusichern. "Heikki war so langsam, aber er ist sehr gut darin, sein Auto zu platzieren und wenn man das hier richtig macht, ist ein Vorbeikommen unmöglich. Ich denke, er hat mehr in die Spiegel als nach vorne geschaut, aber das ist seine Entscheidung und macht das Leben schwierig", meinte er. Besonders verärgert war Button, weil Kovalainen beim Verteidigen öfter die Schikane abkürzte und ohne Strafe davonkam. "Es ist frustrierend, wenn er keine Strafe dafür bekommt und uns das verlangsamt. Als ich an der Schikane außen an ihm vorbei wollte, zog er immer weiter rüber und ich dachte: 'OK, ich bin an der Wand und die Räder berühren sich...' Es muss eine Balance geben, wenn man um den zwölfte Platz kämpft und er hatte die nicht richtig erwischt."