Sebastian Vettel überstrahlt in dieser Saison nach zwei Siegen und seiner dritten Pole Position in Folge derzeit alles in der Formel-1-Welt. Vor allem seinen Teamkollegen Mark Webber. Der Australier schaffte es in Shanghai nicht über das erste Qualifying-Segment hinaus und muss von Startplatz 18 ins Rennen gehen. Für Gerhard Berger sind die Rollen bei Red Bull klar verteilt: Vettel ist die Nummer 1, Webber muss sich hinten anstellen.

"Sebastian war schon in der vergangenen Saison schneller, zur Mitte hin hatte er dann einen kleinen Hänger", so der ehemalige F1-Pilot. "Jetzt besteht eine riesige Lücke zwischen den beiden. Die Rollen stehen fest." Laut Berger sei es für Webber mental nicht leicht mitanzusehen, wie die Verträge von Vettel und wichtigen Red-Bull-Teammitgliedern verlängert worden seien, während er sich gedulden müsse.

Vettel die Nummer 1

"Wenn es nicht so gut läuft, nimmt der Druck des Teams, den Fans und den Medien zu", betonte Berger gegenüber der Tageszeitung Welt. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass sich Webber wieder fangen und Rennen gewinnen wird. "Er ist ein exzellenter Fahrer, aber im Großen und Ganzen ist Vettel der Anführer im Team."

Bei Red Bull herrsche laut Berger eine Situation ähnlich der bei Ferrari während der Michael Schumacher-Ära. Dort musste sich Rubens Barrichello mit der ungeliebten Rolle der Nummer 2 abfinden. Webber sei nun auf dem besten Wege, in diese Rolle hinein zu schlüpfen.