Ayrton Senna da Silva wurde am 21. März 1960 als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren und gehörte damit zur privilegierten Oberschicht seines Landes. Er begann seine Motorsportkarriere im Kartsport und wurde 1977 und 1978 südamerikanischer Kart-Meister. Parallel zu seiner Kart-Karriere begann Senna, sich auch in Europa einen Namen zu machen. In der Formel-Ford-1600-Meisterschaft gewann er 1981 zwölf der neunzehn Rennen. Ein Jahr später siegte er in der Formel-Ford-2000-Meisterschaft in 21 von 27 Rennen und holte sich sowohl den britischen als auch den europäischen Titel.
Während seiner Zeit in Europa entschied er, fortan unter dem Namen Ayrton Senna, dem Mädchennamen seiner Mutter, zu starten.
Sein Start in der Formel 1
1983 wurde er in der britischen Formel 3 auf Anhieb Meister und absolvierte nebenbei Formel 1-Tests für Williams, Brabham, McLaren und Toleman. Bei letzterem Team unterschrieb Senna einen Dreijahresvertrag, obwohl Toleman die schwächste der vier Optionen war – lange blieb er dort jedoch nicht.

Der Große Preis von Monaco am 3. Juni 1984 wurde zum entscheidenden Moment seiner frühen Karriere: Auf nasser Strecke drehte sich ein Pilot nach dem anderen, Senna holte aus dem Mittelfeld Runde um Runde auf Alain Prost auf und beendete das Rennen knapp auf Platz zwei. Danach erhielt er ein Angebot von Lotus-Teamchef Peter Warr für die Saison 1985. Senna wurde aus seinem Vertrag freigekauft und wechselte zum Topteam.
In den folgenden drei Jahren fuhr Senna für Lotus. Bereits im zweiten Rennen 1985 feierte er seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Bis 1987 folgten fünf weitere – die letzten Siege in der Geschichte des britischen Traditionsrennstalls. Aufgrund seiner spektakulären Fahrweise erhielt Senna von Warr den Beinamen „The Magic“. Für die nächste Saison klopfte aber bereits das nächste Traditionsteam an.
Senna wechselt zu McLaren
Gemeinsam mit Alain Prost dominierte Senna 1988 bei McLaren: Das Team gewann 15 von 16 Rennen. Die Rivalität der beiden wuchs jedoch stetig. Durch die Streichresultat-Regel entschied Senna die Weltmeisterschaft für sich; die Saison 1989 begann entsprechend angespannt.

Prost fühlte sich benachteiligt, weshalb die Beiden zeitweise nur noch über Dritte kommunizierten. Beim Großen Preis von Japan 1989 eskalierte der Konflikt: Senna und Prost kollidierten in der Casio-Triangle-Schikane. Prost gab auf, Senna ließ sich von Streckenposten wieder auf die Strecke schieben, wurde jedoch nachträglich disqualifiziert. Er warf der FISA Manipulation vor und erhielt eine Geldstrafe von 100.000 US-Dollar sowie eine Rennsperre für ein halbes Jahr. Ironischerweise wählte ihn die französische Sportzeitung L’Équipe im selben Jahr zum Weltsportler des Jahres.
1990 und 1991 holte Senna erneut den Titel. In den beiden darauffolgenden Jahren war McLaren den überlegenen Williams-Boliden unterlegen. Sein Rivale Prost unterschrieb für die Saison 1993 bei Williams einen Vertrag, der ihm zusicherte, dass Senna nicht sein Teamkollege werden würde.
Da Senna für 1993 kein Cockpit bei einem Topteam hatte, fuhr er weiter für McLaren, Berichten zufolge für rund eine Million US-Dollar pro Rennen, und fixierte seinen Vertrag erst zur Saisonmitte. Trotz der Unterlegenheit des Autos triumphierte er beim Großen Preis von Europa in Donington Park in einem legendären Regenrennen. Auch den Grand Prix von Australien gewann er. Auf dem Podium kam es zur Versöhnung mit seinem Erzrivalen Alain Prost, der seine Karriere beendete.
Williams als letzte Station in der Formel 1
Mit Prosts Rücktritt wurde bei Williams zur Saison 1994 ein Platz frei, und Senna unterschrieb bereits 1993 für die Folgesaison. Er tat sich jedoch schwer, das neue Auto optimal zu nutzen. Die ersten beiden Rennen 1994 gewann Michael Schumacher. Im dritten Saisonrennen Imola wollte Senna seiner Favoritenrolle gerecht werden.

Schon vor dem Rennen am Sonntag kam es zu zwei schweren Unfällen: Rubens Barrichello verletzte sich im freien Training, Roland Ratzenberger verunglückte am Samstag tödlich. Senna verzichtete aus Respekt auf eine weitere Zeitenjagd im Qualifying und startete am Sonntag dennoch von der Pole-Position, da niemand seine Freitagszeit unterbieten konnte.
Bereits am Start kam es zu einem Unfall zwischen Pedro Lamy und JJ Lehto, der eine Safety-Car-Phase auslöste. Nach dem Neustart in Runde sechs behauptete Senna die Führung, kam jedoch in der folgenden Runde in der Tamburello-Kurve von der Strecke ab und prallte frontal in die Mauer. Das rechte Vorderrad riss ab und eine Aufhängungsstrebe borte sich in seinen Helm. Senna erlitt schwerste Kopfverletzungen und wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Bologna geflogen. Wenige Stunden später wurde er für tot erklärt.
Ayrton Senna: Zitate
Die folgenden ausgewählten Aussagen des dreifachen Champions Ayrton Senna da Silva, aufgrund dessen tatsächlichen Nachnamens in seiner Zeit in England sogar der Kurs von Silverstone nur noch "SilvaStone" genannt wurde, sollen zumindest ansatzweise die Entschlossenheit und Persönlichkeit dieses außergewöhnlichen Piloten wiedergeben.
„Das Wichtigste ist, erfolgreich zu sein. Immer und überall.“
„Es ist unrealistisch zu glauben, dass ich immer erfolgreich sein werde. Aber ich erwarte, dass die Niederlage nicht an diesem Wochenende erfolgt.“
„Ich ziehe die Möglichkeit eines Unfalls niemals in Betracht. Aber die Angst gehört zu meinem Alltag.“
„Ich versuche, die Balance zwischen Realität und der Verlockung des Risikos zu wahren.“
„Sie werden nie erfahren, was ein Pilot fühlt, wenn er erfolgreich ist.

