Toleman, Lotus, McLaren und Williams - in seiner zehnjährigen F1-Karriere fuhr Ayrton Senna für mehrere Rennställe, allerdings nie für Ferrari. Doch laut Luca di Montezemolo hatte der Brasilianer die Absicht zu Ferrari zu wechseln. "Senna wollte Ferrari und Ferrari wollte Senna", erklärte der Ferrari-Präsident kurz vor dem 20. Todestag des Brasilianers. Am 27. April 1994 - vier Tage vor dem schrecklichen Unfall in Imola - hat sich Senna mit Montezemolo in dessen Haus in Bologna getroffen.

"Wir haben sehr lange miteinander gesprochen. Er teilte mir mit, dass er seine Karriere bei Ferrari beenden wolle. Wir haben uns auf ein weiteres Treffen geeinigt, um zu klären, wie wir ihn aus seinen damaligen Vertragsverpflichtungen herausholen könnten", erzählte der Ferrari-Präsident auf der offiziellen Team-Webseite. Doch zu einem weiteren Treffen kam es nicht mehr. Am 1. Mai verunglückte Senna in Imola tödlich. "Wir waren uns einig, dass Ferrari der beste Platz für ihn sei. Diese Verbindung wäre einzigartig gewesen. Leider hat uns das Schicksal mit dem Tod von Ratzenberger und Senna das schwärzeste Wochenende in der F1-Geschichte beschert", so Montezemolo.

Noch heute zählt Senna für Montezemolo zu den größten Rennfahrern der Geschichte. "Ich habe Sennas Art Rennen zu fahren, immer sehr geschätzt. Wie alle großen Champions hatte er diesen unbeschreiblichen Siegeswillen. Er wollte Perfektion erreichen und hat daher nie aufgehört sich zu verbessern. Ayrton war ein außergewöhnlicher Qualifyer, aber auch im Rennen zweikampfstark. Er hatte stets ein Messer zwischen den Zähnen", zollte Montezemolo dem Brasilianer Respekt. "Ich werde immer seine freundliche und fast schon schüchterne Art in Erinnerung behalten. Diese stand im kompletten Gegensatz zu seiner Kämpfermentalität, die er im Cockpit an den Tag legte."