Kommt Marc Marquez 2025 noch einmal zurück? Diese Frage beschäftigt aktuell die gesamte MotoGP-Welt. Nachdem dem frischgebackenen Weltmeister zuletzt sogar eine bis zu viermonatige Rennpause prognostiziert wurde, brachten die Ducati-Verantwortlichen am Freitag auf Phillip Island etwas mehr Licht ins Dunkel.

Ducati-Boss verkündet: Kein Marquez-Start in Portimao

"Wir sind noch nicht bereit, euch ein Datum zu geben, wann Marc zurückkommen kann. Wir wissen nicht, ob es für Portimao reicht. Da sind wir uns nicht sicher. In Sepang wird jedenfalls nochmal Michele fahren. Bezüglich Marc haben wir dann in den nächsten Tagen vielleicht mehr Infos", berichtete zunächst Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli während des 1. Freien Trainings im Gespräch mit MotoGP-Boxengassenreporter Jack Appleyard. Dass Marquez kommende Woche in Sepang (24. - 26.10.) nicht am Start sein würde, hatte Borgo Panigale bereits vor einigen Tagen verkündet. Ersatzmann Michele Pirro wurde anschließend aber nur für Phillip Island bestätigt, jetzt ist also auch sein zweiter MotoGP-Auftritt in Serie fixiert.

Marc Marquez braucht OP: Folgen bis zur MotoGP-Saison 2026! (06:34 Min.)

Kurze Zeit später verriet Teammanager Davide Tardozzi im Interview bei den Kollegen von 'TNT Sports' dann, dass Marquez auch beim Portugal-GP (07. - 09.11.) noch fehlen werde. "Die Verletzung ist ziemlich schwerwiegend. Sie erlaubt ihm nicht, an den nächsten beiden Rennen teilzunhemen. Ob es für das letzte Rennen reicht, werden wir sehen", erklärte der Italiener. "Wir hoffen, dass wir ihn für das Saisonfinale und den Valencia-Test zurückhaben werden. Aber wir müssen jetzt erst die nächsten Scans und das Feedback der Ärzte abwarten. Wir sind nicht in Eile. Er hat in der Vergangenheit nach überstürzten Comebacks schon genug gelitten, also werden wir ihm all die nötige Zeit geben."

Ducati verrät: Nicolo Bulega könnte in Portimao MotoGP-Debüt geben

Während eine Rückkehr in Valencia (14. - 16.11.) also noch nicht gänzlich vom Tisch ist, wird Ducati zumindest für den Portugal-Grand-Prix in drei Wochen wieder einen Ersatzfahrer benötigen. Pirro wäre erneut die logische Wahl, doch es gibt offenbar noch einen zweiten Kandidaten: Nicolo Bulega. "Das ist eine Möglichkeit", bestätigte Tardozzi im Gespräch mit den spanischen Kollegen von 'DAZN' entsprechende Überlegungen. "Nicolo kämpft dieses Wochenende noch um die Weltmeisterschaft in der WorldSBK und davon wollen wir ihn nicht ablenken. Danach werden wir aber studieren, ob er in Portimao sein MotoGP-Debüt geben kann."

Nicolo Bulega glänzt seit zwei Jahren mit Topleistungen in der Superbike-WM, Foto: IMAGO / ABACAPRESS
Nicolo Bulega glänzt seit zwei Jahren mit Topleistungen in der Superbike-WM, Foto: IMAGO / ABACAPRESS

Bulega steigt 2026 Ducati-intern ohnehin zum MotoGP-Testfahrer auf und könnte - auch mit Blick auf seine umfangreiche Erfahrung auf Pirelli-Reifen - zur Saison 2027 ein ernsthafter Anwärter für einen Stammplatz in der Königsklasse werden. Daher wäre ein vorzeitiges MotoGP-Debüt in Portimao durchaus sinnvoll, zumal der am Donnerstag 26 Jahre alt gewordene Italiener bereits für den Malaysia-GP kommende Woche als Alternative galt. Dass sich Ducati in Sepang jetzt aber erneut für Pirro entschied, könnte mit Bulegas mangelnder MotoGP-Erfahrung zu tun haben. Ob Ducati dem aktuellen Gesamtzweiten der Superbike-WM vor dessen Königsklassen-Debüt erst noch einen Privattest ermöglichen wolle? "Das wäre schon hilfreich. Wir werden diese Option nach dem Jerez-Wochenende [der WorldSBK, Anm.] prüfen", meinte Tardozzi vielsagend.