Portrait

Die erste Ausgabe des Portugal-Grand-Prix gab es bereits 1987 - unter kuriosen Umständen. Das Rennen wurde nämlich nicht in Portugal, sondern auf dem Circuito del Jarama im spanischen San Sebastian ausgetragen. Es sollte der einzige Portugal-GP bleiben, bis die MotoGP von 2000 bis 2012 in Estoril eine neue Heimat fand - diesmal tatsächlich auch auf portugiesischem Boden. Danach fehlte das 10-Millionen-Einwohner-Land wieder einige Jahre im Kalender, ehe die Covid-Pandemie 2020 und 2021 drei Ersatzauftritte in Portimao ermöglichte. Die Algarven-Achterbahn lieferte ab und darf sich seit 2022 an einem Fixplatz im MotoGP-Kalender erfreuen.

Das Layout des Autodromo Internacional do Algarve

Vom Streckendesigner Ricardo Pina Arquitetos entworfen, wurde das Autodromo Internacional do Algarve erst Ende der 200er-Jahre erbaut. Auf einem knapp 300 Hektar großen Areal unweit der portugiesischem Südküste entstand seinerzeit aber nicht nur eine Rennstrecke, sondern auch eine Kartbahn, ein Technikpark, ein Sportkomplex sowie ein Fünf-Sterne-Hotel und mehrere Wohnungen. Die Fertigstellung erfolgte im Oktober 2008, das erste Rennen in Portimao trug die Superbike-WM am 2. November aus.

Mit einer Gesamtlänge von 4,692 Kilometern liegt das Autodromo Internacional do Algarve im Mittelfeld der MotoGP-Strecken. Insgesamt gilt es 15 Kurven für die Piloten zu bestreiten, sechs davon nach links und neun nach rechts. Die Start-Ziel-Gerade misst 969 Meter und ist damit die längste Gerade auf der Strecke. Für die Piloten ist die Strecke eine echte Herausforderung, denn Portimao gleicht einer Achterbahnfahrt. Gefälle von bis zu zwölf Prozent und Steigungen von maximal sechs Prozent machen die Strecke zu einer richtigen Berg- und Talbahn. Viele Kurven sind teilweise nicht einsehbar und fordern den Fahrern damit einiges ab.

Das Autodromo Internacional do Algarve ist für seine großen Höhenunterschiede bekannt, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire
Das Autodromo Internacional do Algarve ist für seine großen Höhenunterschiede bekannt, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Der erste Sektor der Strecke beginnt mit der langen Zielgeraden, gefolgt von zwei schnellen Kurven, an die sich eine harte Bremszone in T3 anschließt. Der schwer einzusehende Bergauf-Linksknick von Kurve vier bilden dann den Auftakt zum zweiten Sektor, der die Gegengerade, die Spitzkehre in Kurve fünf und einen der flüssigsten Teile der Strecke (T6 - T8) enthält. Danach geht es mit dem dritten Sektor weiter, wo speziell die vielen Höhenunterschiede zu beachten sind. Für Kurve neun geht es ins Tal hinunter, dann für die doppelte Rechtskurve (T10/T11), die blind angefahren werden muss, wieder den Berg hinauf und danach schon wieder hinunter. Der vierte Sektor markiert dann das Ende der Strecke. Nach einem harten Anbremsen für Turn 13 geht es in die finale, langgezogene Rechtskurve T14-15. Dort ist es wichtig, so viel Speed wie möglich für den Sprint auf der Ziellinie mitzunehmen.

Auf der Algarven-Achterbahn sind auch Luftsprünge möglich, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire
Auf der Algarven-Achterbahn sind auch Luftsprünge möglich, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Die Statistik zum Portugal-GP

Rekordsieger in Portimao sind die MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia, die den Portugal-GP bislang je zweimal gewinnen konnten. Ansonsten konnten sich bislang nur Jorge Martin und Lokalmatador Miguel Oliveira, der 2020 die Premierenausgabe gewann, in die Siegerliste eintragen. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur in Portimao ist Ducati mit drei Siegen. Yamaha bringen es auf zwei Erfolge, KTM siegte dank Kundenteam Tech3 einmal.