Auch beim zweiten Saisonrennen der MotoGP in Portimao konnte Ducati einmal mehr seine Vormachtstellung in der Königsklasse behaupten. Zwar konnten die Italiener erstmals seit dem Barcelona-GP der vergangenen Saison das Sprintrennen am Samstag nicht gewinnen, am Sonntag fuhren die Roten dafür einen Doppelsieg ein, nachdem sich Konkurrent Maverick Vinales in der letzten Runde mit technischen Problemen aus dem Podestkampf verabschiedete. Ohne die Kollision zwischen Francesco Bagnaia und Marc Marquez hätten zudem vier Desmosedicis ihren Platz in den Top-5 gefunden.

Auffällig war allerdings, dass sich die Vorjahresmaschinen des Konstrukteursmeisters in Portimao schwerer taten als die aktuellen Maschinen von Jorge Martin, Enea Bastianini und Pecco Bagnaia. Lediglich Marc Marquez fand sich mit der GP23 auf dem Autodromo Internacional do Algarve im Kampf um das Podest wieder. Seine Ducati-Kollegen Alex Marquez, Marco Bezzecchi und Fabio Di Giannantonio verschwanden im MotoGP-Mittelfeld. Wie die VR46-Piloten erklärten, lag dies vor Allem an einer verkorksten ersten Runde im MotoGP-Rennen.

Marco Bezzecchi noch nicht in Vorjahresform

In der VR46-Box von Marco Bezzecchi läuft es 2024 noch nicht rund. Nach den bescheidenen Wintertests und einem enttäuschenden Saisonauftakt in Katar, konnte der WM-Dritte des Vorjahres in Portimao nun zumindest den sechsten Platz im Rennen einfahren. Zieht man die Ausfälle der Konkurrenz in Betracht, hätte sich 'Bezz' allerdings mit P9 abfinden müssen. Dazu fiel der Abstand auf Rennsieger Martin mit mehr als 19 Sekunden extrem hoch aus.

Bezzecchi musste nach dem Start einige Positionen wieder gutmachen, Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team
Bezzecchi musste nach dem Start einige Positionen wieder gutmachen, Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team

"Das Rennen war nicht besonders schön, aber immerhin ein Fortschritt im Vergleich zu Katar", erkannte Bezzecchi am Sonntag in Portimao. Als Ursache machte er dabei die Startphase aus. "Das Problem waren die ersten Kurven, ich konnte mich nicht durchsetzen und dadurch stieg sofort der Druck im Vorderreifen." Bezzecchi war in der ersten Rennrunde auf dem Algarve International Circuit von Startrang sechs bis auf die zwölfte Position zurückgefallen. Danach startete der 25-Jährige eine Aufholjagd. "Als ich allein unterwegs war, lief es besser. Ich war zwar nicht auf dem Level der besten Piloten, aber ich konnte mein Gefühl mit dem Motorrad verbessern und das Rennen ordentlich beenden."

Fabio Di Giannantonio: Fehler beim Start ruinierte Portimao-GP

Teamkollege Fabio di Giannantonio erwischte ebenfalls einen gebrauchten Tag. Auch er verlor auf den ersten Metern des Rennens gleich zwei Positionen. "Mir ist leider noch vor dem Rennen ein Fehler unterlaufen. Es war ein kleiner Fehler, der uns leider sehr viel gekostet hat", erklärte der Römer nach dem Rennen. Was genau beim Start schiefgelaufen ist, wollte 'Diggia' nicht benennen. "Ich darf nicht sagen, was passiert ist. Danach war mein Rennen praktisch gelaufen, es war einfach nicht möglich, die Positionen dann wieder aufzuholen. Nach den Stürzen vor uns können wir froh sein, dass wir es noch in die Top-10 geschafft haben", freute er sich über den zehnten Platz, den er im Duell mit Augusto Fernandez einfuhr.

In Portimao kam 'Diggia' nicht über P10 hinaus., Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team
In Portimao kam 'Diggia' nicht über P10 hinaus., Foto: Pertamina Enduro VR46 Racing Team

Di Giannantonio konnte in den ersten beiden Saisonrennen damit noch nicht an die starke Form der Wintertestfahrten anknüpfen. Nach dem Portimao-GP liegt mit 15 Punkten auf Rang zehn der Fahrerwertung. "In den Tests lief es großartig, weil wir so viel Zeit hatten, uns auf Alles einzustellen. Jetzt lief es noch nicht so gut, wir brauchen noch etwas Zeit, um zu verstehen, wie wir das Bike am besten abstimmen. Aber ich bin mir sicher, dass bald erfolgreiche Tage auf uns warten."

Gresini-Pilot Alex Marquez konnte die Ausfälle seiner Konkurrenten dagegen nicht für sich nutzen. Er stürzte im Rennen früh in Kurve fünf und verabschiedete sich somit ohne Punkte aus Portugal. Den Sturz nahm der 27-Jährige vollends auf seine Kappe. "Ich habe versucht das Motorrad zu stoppen, hatte aber nicht die Geduld, die Bremse ein wenig zu lösen und vielleicht eine Zehntelsekunde zu verlieren. Deswegen bin ich dann gestürzt. Das war klar mein Fehler."