Fehlstart für Fabio Di Giannantonio in die neue MotoGP-Saison 2024: Im Sprint der Königsklasse am Samstagabend kommt der VR46-Pilot schwer zu Sturz und hat dabei Glück, dass das restliche Feld ausweichen kann. Die Erklärung für den Crash hat 'Diggia' nach dem Sprint noch nicht parat. War es ein fehlerhafter Michelin-Reifen?

Bis zur dritten Rennrunde des MotoGP-Sprints lief der Samstag für den Römer sehr positiv: Er sicherte sich den direkten Einzug in das zweite Qualifying und platzierte sich anschließend auf Rang sieben für den Sprint und den Grand Prix am Sonntag in der dritten Startreihe. In den Anfangsmomenten duellierte sich der Katar-Sieger des Vorjahres dann mit niemand geringerem als Marc Marquez um Platz sechs. "Das war großartig und hat richtig Spaß gemacht", strahlte Di Giannantonio anschließend im Interview nach dem Sprint.

Di Giannantonio: Hab mir fast in die Hose gemacht

Doch jener Sprint des 25-Jährigen nahm ein abruptes Ende. In Kurve elf kam er brutal per Highsider zu Sturz und blieb dabei nur wenige Meter neben der Ideallinie auf dem Asphalt liegen. Glücklicherweise konnten alle MotoGP-Piloten geistesgegenwärtig reagieren und ihrem MotoGP-Kollegen ausweichen. In diesem Moment sind nicht nur den Zuschauern, sondern auch 'Diggia' selbst das Herz in die Hose gerutscht.

In den ersten Runden des Sprints konnte 'Diggia' mit der Spitze mithalten., Foto: LAT Images
In den ersten Runden des Sprints konnte 'Diggia' mit der Spitze mithalten., Foto: LAT Images

"Ich hatte wirklich Angst, ich habe mir fast in die Hosen gemacht", gestand Di Giannantonio. "Ich saß da auf der Strecke und die Jungs sind rechts und links an mir vorbeigeschossen. Es ist nicht schön in so einer Situation mitten auf der Strecke zu sein, aber zum Glück haben mich alle anderen gesehen und alles lief gut."

Verletzt hat sich der Ducati-Pilot, trotz des harten Aufpralls, beim Crash allerdings nicht. "Ich bin mit dem Fuß ziemlich hart auf den Boden aufgeschlagen. Nachdem ich von der Strecke gekrabbelt bin, hatte ich dann Schmerzen. Es wird aber schon besser. Ich denke, das wird für das Rennen morgen kein großes Problem sein", gab er für den bevorstehenden Grand Prix Entwarnung.

Defekter Reifen als Ursache für Crash?

Die Ursache für den Sturz will Di Giannantonio dabei mit seinen Technikern noch genauer ergründen. "Es war ein komisches Gefühl, ein komischer Crash. Das Gefühl mit dem Heck war nicht gut." Hatte 'Diggia' mit einem defekten Hinterreifen zu kämpfen, der später zu dem gefährlichen Sturz führte? Bereits in der Vorsaison gab es vereinzelte Fälle, bei denen Fahrer Reifenhersteller Michelin einen Vorwurf machten. Die prominentesten Beispiele sind Francesco Bagnaia und Jorge Martin. Bagnaia hatte nach seinem Horrorunfall in Barcelona Antworten von Michelin gefordert, Ducati-Kollege Martin machte die Franzosen für eine mangelnde Performance seines Reifens beim Katar-GP verantwortlich.

Di Giannantonio selbst spricht das Thema allerdings nicht an. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe meine Leute schon darum gebeten, alles zu analysieren, weil das Gefühl so komisch war. Ich hatte dieses Gefühl schon einmal in der Vergangenheit. Wir versuchen jetzt zu verstehen, was geschehen ist."