Am Freitag begeisterte MotoGP-Rookie Pedro Acosta das gesamte MotoGP-Paddock mit seinen Leistungen in den beiden freien Trainingssessions. Keine 24 Stunden später machte das GasGas-Supertalent genau dort weiter: Im 45-minütigen Training sicherte sich er zunächst einen direkten Platz in Q2 und gleich im Anschluss einen starken achten Startplatz im ersten MotoGP-Qualifying seiner Karriere.

Besonders beeindruckend: Pedro Acosta fehlten lediglich 0,341 Sekunden zur Rekordrunde von Jorge Martin. Um das besser einzuordnen: Marc Marquez verlor bei seinem MotoGP-Debüt 2013 an gleicher Stelle noch 0,9 Sekunden auf die Pole Position, startete damit seinerzeit aber von Platz sechs. Wäre die MotoGP in den vergangenen Jahren nicht immer konkurrenzfähiger und enger geworden, hätte Acosta mit dieser Rundenzeit also durchaus auch in der ersten Startreihe landen können.

Pedro Acosta wusste beim Sprint-Debüt in Katar zu Überzeugen, Foto: Tech3 Media
Pedro Acosta wusste beim Sprint-Debüt in Katar zu Überzeugen, Foto: Tech3 Media

Pedro Acosta überglücklich: Rennen war das große Fragezeichen

Daher überrascht es auch nicht, dass das GasGas-Team bei Acostas Rückkehr in die Box anerkennend Beifall klatschte. Auch dem 19-jährigen Spanier selbst war die Freude über das gelungene Qualifying anzusehen. Mit sichtlich breiter Brust ging es in den Abendstunden dann in das erste MotoGP-Rennen seiner jungen Karriere. Und auch hier war Acosta gleich mit von der Partie. "Ich bin extrem glücklich. Das Rennen war ein großes Fragezeichen, weil für mich alles neu war. Nach der ersten Kurve habe ich mich in alle Richtung umgeblickt, um zu sehen, was die anderen machen", berichtete der GasGas-Pilot am Samstagabend von der nervenaufreibenden Startphase.

Dort hatte Acosta zunächst drei Plätze an Alex Marquez, Jack Miller und Maverick Vinales verloren. Letzterer holte sich der amtierende Moto2-Weltmeister aber schon am Ende der ersten Runde zurück, einen weiteren Umlauf später dann auch Markenkollege Miller. Das Problem: Hinter dem Australier verlor Acosta viel Zeit, die Top Sieben war bereits ausgebrochen. Einzig Alex Marquez war noch in Reichweite. Diesem foglte der GasGas-Rookie bis zum Sprintende dicht, fand aber keinen Weg mehr vorbei. Durch den Ausfall von Fabio Di Giannantonio machte er trotzdem nochmal eine Position gut, wodurch am Ende Platz acht und die ersten zwei MotoGP-Punkte zu Buche standen.

Was geht im Katar Grand Prix für Pedro Acosta?

"Der Tag war wirklich anstrengend. Wir mussten im Training drei Zeitattacken fahren, dann 15 Minuten warten und ins Qualifying gehen. Wir hatten viel Stress, daher können wir mit diesem Ergebnis wirklich zufrieden sein", bilanziert Acosta. Gerade einmal 4,431 Sekunden fehlten ihm bei Zielankunft auf Sprintsieger Martin, etwas weniger als vier Sekunden auf KTM-Speerspitze Brad Binder. "Es hat viel Spaß gemacht. Ich habe das Battle vorne verfolgt und dort ein orangenes Bike gesehen", blickt Acosta zurück und lässt leichte Frustration durchklingen: "Ich sagte mir, dass ich näher dran sein muss. Trotzdem können wir glücklich sein. Wir haben nur vier Sekunden auf Brad verloren. Das ist nicht viel für das erste Rennen."

Gerade seine ersten WM-Punkte im ersten MotoGP-Rennen erzielt, hätte Acosta also gerne schon mit seinem KTM-Kollegen um den Sprintsieg und ein Premierenpodium gekämpft. Ob das am Sonntag im Katar Grand Prix machbar ist? "Ich gehe wie heute ins Rennen, ich erwarte nichts", meint der GasGas-Pilot. "Es werden 22 Runden, das ist ein langes Rennen. Wir können viele Fehler machen, die anderen können Fehler machen. Wir müssen einfach zur Stelle sein und dann sehen, was wir ausrichten können."