Die MotoGP-Saison 2024 beginnt für Fabio Quartararo und Yamaha, wie die alte endete: Im Mittelfeld der Königsklasse. Nachdem Yamaha über den Winter zwar den Topspeed der M1 verbesserte, dabei aber kaum an Performance gewann, kamen nun im MotoGP-Sprint am Samstag in Katar neue Probleme auf: Das MotoGP-Bike der Japaner nimmt die Reifen zu hart ran.

Große Erwartungen an den Saisonauftakt in Katarkonnten Yamaha-Anhänger kaum haben. Sowohl Quartararo als auch Teamkollege Alex Rins verpassten den Einzug ins Q2, im Qualifying kamen die Schwarzblauen nicht über die Positionen 16 und 20 hinaus. Die einzige (kleine) Stärke, die Rennpace, brachte Quartararo zumindest eine Steigerung auf Position 12 ein. Doch der Weltmeister des Jahres 2021 verlor dabei fast 13 Sekunden auf Rennsieger Jorge Martin, in gerade einmal elf Runden.

Vorallem der hohe Reifenverschleiß machte dem Franzosen dabei das Leben schwer, wie er nach dem MotoGP-Sprint erklärte. "In Sachen Positionen habe ich es so erwartet, das ist unser Potential aus dem Test und dem Wochenende. Aber wie wir das Rennen heute beendet haben, war komisch", rätselte der 24-Jährige. "Diesen großen Reifenverschleiß zu haben, verstehe ich nicht. Es waren gerade einmal elf Runden und wir sind mit dem Rennreifen gefahren. Wenn ich den weichen Reifen verwendet hätte, hätte ich es verstanden."

Veränderte Streckenbedingungen als Ursache?

Überraschend sollten die Probleme eigentlich nicht auftreten, schließlich hat die Königsklasse erst vor wenigen Wochen in Katar getestet. Im Zuge dieser Testtage wurden natürlich auch bei Yamaha Sprint- und Qualifying-Simulationen absolviert. Identisch sind die Bedingungen zum Test allerdings nicht. Bevor die MotoGP zum Saisonauftakt nach Katar reiste, hielt die WEC-Langstreckenmeisterschaft noch Testfahrten und ihr Rennwochenende am Losail International Circuit ab.

Quartararo kann sich den Abfall der Reifen dennoch nicht erklären. "Im Test hatten wir auch einen Drop, aber ich war viel schneller, etwa sechs oder sieben Sekunden im Gegensatz zum Sprint heute. Ja, im Test hat man immer mehr Grip, aber diesen Verschleiß, den wir heute hatten, kennen wir so nicht. Es ist ja normal, dass im Test mehr Gummi auf der Strecke liegt, weil wir den ganzen Tag fahren, das ist beim Rennen komplett anders."

Alex Rins: Das lange Rennen wird ein großes Problem

Knapp drei Sekunden hinter Quartararo kam sein Neu-Stallgefährte Alex Rins über die Ziellinie. Der Spanier klagte anschließend über identische Probleme mit der M1. "Es war ein harter Sprint, härter als erwartet", gesteht Rins und fügte hinzu: "Ich habe versucht den Hinterreifen zu managen, aber in den letzten fünf Runden hatte ich große Probleme. Bis zu diesen letzten Runden lief es gar nicht so schlecht, ich bin nicht schlecht gefahren."

Alex Rins feiert in Katar sein Debüt mit dem Yamaha-Werksteam, Foto: LAT Images
Alex Rins feiert in Katar sein Debüt mit dem Yamaha-Werksteam, Foto: LAT Images

Bei den Gedanken an das bevorstehende Grand-Prix-Rennen über die doppelte Distanz machen sich Rins und Quartararo gleichermaßen Sorgen. "Ich weiß nicht, wie es morgen aussieht. Wir müssen den Reifen irgendwie mehr schonen, ansonsten wird das ein großes Problem für uns", prophezeite Rins. Teamkollege Quartararo stimmte zu. "Es war heute schon kritisch das Rennen überhaupt zu Ende zu fahren, ich weiß nicht, wie wir das morgen managen können", so Quartararo.