Lange mussten die Fans von Marco Bezzecchi auf ein MotoGP-Erfolgserlebnis warten. Zuletzt stand der Italiener am 14. Oktober 2023 beim Sprint in Indonesienauf dem Treppchen. Danach startete eine schwierige Phase für Bezzecchi, geplagt von Problemen mit einer Schulterverletzung und dem Wechsel auf die Ducati Desmosedici GP23. Nun gelang beim Grand Prix in Jerez der Durchbruch: Die Rückkehr aufs Podium stimmt 'Bezz' zuversichtlich für die kommenden Rennen.

Ist Bezzecchi nun zurück an der MotoGP-Spitze? Der WM-Dritte des Vorjahres war schließlich als einer der Favoriten in die neue Saison gegangen. Doch der Umstieg auf die neue Ducati fiel ihm schwerer als erwartet. "Ich hoffe, dass ich jetzt zurück bin", grinste 'Bezz' nach dem Rennen. "Ich habe diese Momente wirklich vermisst. Das Ende der letzten Saison mit der Schulterverletzung und der Start in dieses Jahr waren nicht einfach, weil ich mit dem Motorrad zu kämpfen hatte. Letztes Jahr hatte ich hier Probleme, jetzt hatte ich ein tolles Wochenende, ich war im Rennen und auch im Qualifying schnell. Wir wollten etwas gutmachen und das ist uns gelungen."

Marco Bezzecchi: Jerez-Erfolg Kombination aus vielen Dingen

Auf Nachfrage, woher die plötzliche Leistungssteigerung beim vierten Saisonrennen in Jerez komme, entgegnete Bezzecchi: "Es ist ein Mix aus Allem. Das Bike hat sich verbessert, da hat mein Team einen tollen Job gemacht. Ich habe mich weiter an das neue Motorrad angepasst, was nicht einfach ist, weil es anders ist als das zum letzten Jahr. Ich hatte bisher einfach kein gutes Gefühl und kein Selbstvertrauen an der Front", erklärte der 25-Jährige in der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Auch Mentor und Teamboss Valentino Rossi, der seinen MotoGP-Freunden in Jerez einen Besuch abstattete, spielte dabei eine Rolle. "Wenn es dir an Selbstvertrauen fehlt, ist es wirklich schwer, da hat mir 'Vale' geholfen. Vor Allem für die Starts war er eine große Hilfe, weil er mir ein paar gute Ratschläge geben konnte", so der VR46-Schützling.

Marco Bezzecchi: Guter Start der Schlüssel zum Podium

Bekanntermaßen kam auch in Jerez dem Rennstart eine große Bedeutung zu, da auf dem 4,4 Kilometer langem Kurs nur schwer überholt werden kann. "Mir ist heute zum Glück ein guter Start gelungen, das war der Schlüssel zu P3. Danach hatte ich dann auch noch ein paar nette Battles mit Marc [Marquez], aber leider war er einfach zu schnell", gestand sich der neunfache GP-Sieger ein. "Ich habe ihn dann als Referenz benutzt, um die Fahrer hinter mir abzuschütteln. Ich habe natürlich auch versucht, so nah wie möglich an ihnen dran zu sein, als sie sich überholt haben, um von einem Fehler zu profitieren. Aber leider ist es nicht passiert", lächelte 'Bezz' über eine vermeintliche Kollision zwischen Marc Marquez und Francesco Bagnaia.

Rennszene im MotoGP-Rennen in Jerez
Gegen Marc Marquez und Francesco Bagnaia hatte Bezzecchi in Jerez das Nachsehen, Foto: LAT Images

In der Fahrerwertung steht Bezzecchi nach dem Jerez-Grand-Prix nun auf Platz neun mit 36 Punkten. Zum Führenden Jorge Martin fehlen 56 Zähler. Beim nächsten Saisonrennen der MotoGP in Le Mans hat der VR46-Pilot vom 10. bis 12. Mai bereits die nächste Möglichkeit, den Rückstand zu seinem Ducati-Kollegen zu verringern. An den Frankreich GP hat Bezzecchi beste Erinnerungen: Im Vorjahr feierte er dort seinen zweiten MotoGP-Sieg.