Was war das schon wieder für ein merkwürdiger Start in das MotoGP-Wochenende? Keine fünf Minuten war das 1. Freie Training zum Australien-Grand-Prix am Freitagmorgen alt, da saß Francesco Bagnaia schon wieder kopfschüttelnd und sichtlich bedient in seiner Garage. Nach heftigen Wacklern auf seiner ersten fliegenden Runde war er direkt wieder in die Boxengasse abgebogen, hatte seine Ducati GP25 sichtlich entnervt abgestellt. Motegi oder Mandalika: Mit welchem Gefühl würde der zweimalige MotoGP-Weltmeister auf Phillip Island loslegen? Die Antwort schien früh gefunden.
Das nächste Debakel für die Startnummer 63 stand aller Voraussicht nach also ins Haus. Doch es wäre nicht die Saison 2025, wenn Bagnaia im Anschluss nicht erneut Rätsel aufgegeben hätte. Einige Zeit später mit dem Ersatzmotorrad auf die Strecke gehend, lief es plötzlich deutlich besser: Am Ende von FP1 fehlten keine drei Zehntel zum Schnellsten Jack Miller, der seine beste Rundenzeit im Gegensatz zu Bagnaia auch noch auf frischen Reifen gefahren war. Ein deutlicher Formaufschwung also. "Zum Glück funktioniert ein Motorrad", gab der Italiener später selbst zu Protokoll und suchte nach Antworten: "Die Motorräder sind gleich wie in Indonesien, aber nur eines funktioniert. Das müssen wir jetzt verstehen."
Francesco Bagnaia sucht MotoGP-Form: Kein Mandalika, aber auch kein Motegi
Erste Anpassungen über die Mittagspause scheiterten jedenfalls, denn im Training am Freitagnachmittag zeigte sich das gleiche Bild. Nochmal auf dem ersten Motorrad rausgefahren, kam Bagnaia erneut am Ende der ersten fliegenden Runde zurück an die Box und wechselte wieder auf das zweite Bike, mit dem er schon am Vormittag deutlich besser unterwegs war. Dass der 28-Jährige aus Turin im Training am Ende nur Neunter wurde, lässt sich also auch damit begründen. "Es ist schwierig zu pushen und Runden zu fahren, wenn du nur ein funktionierendes Motorrad hast", kommentierte Bagnaia selbst, ergänzte anschließend aber auch: "Ich fühle mich [auch auf dem zweiten Bike, Anm.] nicht wie in Japan, sondern wie davor. Ich habe noch immer Probleme in der Anbremsphase."
Selbst wenn Ducati die geheimnisvollen Probleme mit dem ersten Motorrad über Nacht noch gelöst bekommen sollte, ist also nicht mit einer Wunderheilung Bagnaias zu rechnen. "Ich sollte zumindest ein besseres Qualifying [als in Mandalika, Anm.] hinbekommen, aber ich werde kein Rennen wie in Japan abspulen können", hielt der MotoGP-Star auch selbst fest.
Was geht für Francesco Bagnaia im Australien-GP?
Was in Sprint und Grand Prix für ihn möglich sei? Das komme speziell auf den Verlauf der ersten Rennrunden an. "Wenn ich gut starte und überholen kann, dann kann ich vorne mitmischen. Wenn nicht, dann werde ich [auf den hinteren Plätzen, Anm.] stecken bleiben", prognostizierte Bagnaia wenig optimistisch. Ein Angriff auf Alex Marquez und WM-Rang zwei scheint also unrealistisch, stattdessen droht weiterer Pufferverlust gegenüber Marco Bezzecchi und P4. Oder vielleicht auch nicht? "Ich denke, dass heute trotzdem ein wichtiger Tag war", meinte Bagnaia und begründete: "Vielleicht haben wir etwas gefunden. Denn diese Probleme hatten wir auch schon in anderen Rennen, aber diesmal haben wir es trotzdem in die Top-10 geschafft. Wir werden sehen."



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