Nach einem harten Wochenende in Aragon startete Fabio Quartararo am Freitag äußerst ansehnlich in den Italien-Grand-Prix. Das FP1 am Vormittag beendete er auf Platz sechs, hatte die MotoGP-Spitze im Blick. Darauf wollte er dann auch Nachmittags im Training aufbauen, kassierte dort aber schon früh einen Rückschlag. Nach etwas mehr als zehn Minuten stürzte der Franzose in Kurve vier und landete folgenschwer auf der linken Schulter. Eine Bodenwelle dürfte Auslöser des Crashes gewesen sein.

Fabio Quartararo: Schulter noch im Kiesbett wieder eingerenkt!

Schon wenige Augenblicke nach dem Crash war mit bloßem Auge zu erkennen, dass sich Quartararo beim Aufprall auf dem Asphaltband verletzt hatte. Schmerzverzerrt hielt er sich die linke Schulter, konnte die Unfallstelle erst nach einer Behandlung durch die Marshals verlassen. Eine Wiederholung im offiziellen Livestream der MotoGP ließ sogar darauf schließen, dass sich 'El Diablo' seine Schulter noch im Kiesbett liegend von einem der Marshals hatte einrenken lassen.

Dies bestätigte MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte wenig später gegenüber Boxengassenreporter Jack Appleyard. Es sei beim Sturz zu einer partiellen Schulterluxation gekommen, also einer teilweisen Ausrenkung des Gelenks, so die Mitteilung. Nachdem die Schulter noch im Kiesbett wieder in die korrekte Position gedrückt wurde, begab sich Quartararo zunächst zu ersten Untersuchungen in den Team-Truck Yamahas, ehe er im weiteren Trainingsverlauf sogar nochmal für einzelne schnelle Runden auf die Strecke zurückkehrte.

Die erste 'Timeattack' absolvierte der Franzose rund 30 Minuten vor Schluss und sicherte sich damit einen komfortablen Platz unter den besten Zehn. MotoGP-Arzt Dr. Charte signalisierte dem sichtlich durchgerüttelten Yamaha-Piloten daraufhin eigentlich schon, dass er die Session nun besser beenden solle. Doch als Quartararo zu Beginn der Trainingsschlussphase wieder aus den Top-10 herauszufallen drohte, setzte er seinen Helm doch nochmal auf und legte weitere 'Timeattacks' nach. Seine beste Rundenzeit brachte ihm einen überragenden fünften Platz ein, nur drei Zehntel fehlten auf den Tagesschnellsten Maverick Vinales.

Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP)
Fabio Quartararo wuchtete sich trotz Schulterverletzung direkt ins Q2, Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

Fabio Quartararo nach Mugello-Crash im Krankenhaus

Damit findet sich Quartararo am Samstag in Q2 wieder, sofern er das Qualifying denn starten kann. Wie unsere spanischen Kollegen zunächst berichteten und später auch von Yamaha bestätigt wurde, begab sich Quartararo am Freitagnachmittag direkt nach Trainingsende nämlich auf den Weg ins Krankenhaus nach Florenz. Über starke Schmerzen in der teilweise ausgekugelten linken Schulter klagend, soll eine MRT-Untersuchung Aufschluss über mögliche strukturelle Verletzungen geben.

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UPDATE 19:15 Uhr - Quartararo wohl unverletzt

Ein offizielles Statement Yamahas zunächst aus, auf seinen Social-Media-Kanälen meldete sich Quartararo am Freitagabend aber selbst zu Wort. "Ein harter Tag, aber kein schlechtes Ende... Nach dem Sturz hatten wir ein Problem mit meiner Schulter, aber wir konnten wieder auf das Motorrad steigen, in die Top-5 fahren und direkt ins Q2 kommen. Ich habe ein wenig mit dem Motorrad zu kämpfen, aber wir werden versuchen, morgen einen Schritt zu machen", schrieb er in einem Post auf 'Instagram'. 'El Diablo' kam also ohne gröbere Verletzungen davongekommen, das bestätigte später dann auch Yamaha selbst. Quartararo sei unverletzt und in bester Verfassung. Einer weiteren Teilnahme am Italien-GP steht also nichts im Wege.

Erfreuliche Nachrichten also für Yamaha, das bereits am Donnerstag mit positiven Personalnews hatte aufhorchen lassen. Andrea Dovizioso ist nun auch offizieller Testfahrer des Herstellers und übernimmt zudem eine neugeschaffene Sonderrolle. Alles dazu im nachfolgenden Artikel: