Erfreuliche Nachrichten aus Österreich! Der insolvente Motorradbauer KTM hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten genügend Finanzierungszusagen zusammentreiben können, um die festgelegte Quote im Insolvenzverfahren zu erfüllen. Die notwendigen Zahlungen in Höhe von rund 600 Millionen Euro können aller Voraussicht nach somit fristgerecht bis zum kommenden Freitag (23. Mai) geleistet werden, womit der Konstrukteur aus Mattighofen eine weitere Hürde im Kampf gegen die Zahlungsunfähigkeit erfolgreich gemeistert hat.
KTM war 2024 in eine schwere finanzielle Krise gestürzt und musste kurz vor Jahresende Insolvenz anmelden. Die Produktion wurde massiv zurückgeschraubt, zweimal kam sie sogar völlig zum Erliegen. Zudem musste mehreren hundert Mitarbeitern gekündigt werden. Erst am 25. Februar drangen dann wieder gute Neuigkeiten an die Öffentlichkeit, als die Gläubiger bei der Anhörung im Landgericht von Ried am Innkreis dem Sanierungsplan des MotoGP-Herstellers zugestimmt hatten.
KTM findet Geldgeber: Bajaj-Konzern stellt Millionensumme bereit
Die kurzfristige Zukunft KTMs war damit gesichert, die Krise aber längst nicht überstanden. Denn es wurde sich damals darauf geeinigt, dass der Motorradbauer aus Mattighofen seinen Gläubigern zunächst 30 Prozent der Gesamtschulden des Konzerns auszahlen werden müsse. Insgesamt betrugen die Forderungen laut österreichischer Medienberichte rund 2,2 Milliarden Euro, woraus sich eine erste Rückzahlungssumme von rund 600 Millionen Euro ergab. Die Frist zur Rückzahlung wurde auf den bereits erwähnten 23. Mai festgelegt.
Seither war KTM darum bemüht, Investoren und mögliche Geldgeber zu finden - offenbar mit Erfolg. "Die PIERER Mobility AG und die KTM AG haben soeben, vorbehaltlich des Abschlusses der erforderlichen Verträge, Finanzierungszusagen erhalten, die sicherstellen, dass die Quotenzahlungen zur Erfüllung der Sanierungspläne der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs- & Entwicklungs GmbH fristgerecht bis 23. Mai 2025 erfüllt werden können", verkündete die Pierer Mobility AG am Dienstag in einem offiziellen Statement.
Wer der finanzstarke Retter ist, wurde öffentlich nicht bekanntgegeben. Laut übereinstimmenden Medienberichten aus Österreich und Indien handelt es sich dabei jedoch um den Bajaj-Konzern, der bereits rund 48 Prozent der Anteile an KTM hält und daher ein großes Interesse am Fortbestehen des österreichischen Konstrukteurs besitzt. Das indische Unternehmen selbst hatte KTM bereits in den vergangenen Monaten knapp 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den Produktionsbetrieb in Mattighofen wieder anlaufen zu lassen. Ein Darlehen von JPMorgen Chase, der DBS Bank und der Citigroup soll nun eine weitere Finanzspritze in Höhe von 566 Millionen Euro ermöglichen, mit der die Sanierungsquote KTMs dann vollständig bezahlt werden kann. Im Gegenzug dürfte Bajaj Auto dafür allerdings weitere Anteile übernehmen und ein noch größeres Mitspracherecht bei KTM erwerben wollen.
KTM bleibt bis 2026 in der MotoGP - und dann?
Welche Auswirkungen dies auf die Motorsport-Zukunft KTMs hat, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Bis Ende 2026 ist KTM noch per Vertrag an die MotoGP gebunden, solange wird der Konstrukteur auch an Bord bleiben. Ein Verbleib darüber hinaus steht aktuell jedoch in den Sternen, auch wenn die Entwicklungen am 2027er-Motorrad schon laufen. Die Motorsportabteilung KTMs hatte zuletzt selbst nach Investoren gesucht, wollte diesbezüglich noch im Verlauf der ersten Saisonhälfte 2025 etwas präsentieren. Passiert ist das bislang nicht, bis zum Beginn der Sommerpause nach dem Tschechien-GP in Brünn (18. bis 20. Juli) verbleiben allerdings auch noch knapp zwei Monate.
Unklar ist derweil auch, ob Pedro Acosta und Enea Bastianini 2026 noch für KTM fahren werden. Beide Piloten werden derzeit mit einem Herstellerwechsel in Verbindung gebracht. Unser Markus klärt euch in unserem neusten Video über die aktuellen Entwicklungen auf dem Transfermarkt auf:
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