Sieg in Buriram, Sieg in Termas de Rio Hondo, Sieg in Austin, Sieg in Losail, Sieg in Jerez und nun auch der Sieg in Le Mans - Marc Marquez ist in den MotoGP-Sprints der Saison 2025 bislang einfach nicht zu schlagen. Am Samstag machte er in Frankreich das halbe Dutzend voll und stellte damit einen neuen Rekord auf. Seit der Einführung der Sprints 2023 hatte noch kein Fahrer sechs von ihnen in Serie gewonnen.

Marc Marquez entreißt Jorge Martin Sprintrekord

Bisheriger Rekordhalter war Jorge Martin, der vor zwei Jahren bei den Grands Prix von San Marino, Indien, Japan, Indonesien und Thailand fünf Mal in Folge als Samstagssieger hervorging. Diesen Wert hatte Marc Marquez zuletzt in Jerez eingestellt und nun übertroffen. Doch der Sprintsieg von Le Mans war für Marquez nicht nur im Hinblick auf historische Bestmarken relevant.

Vor zwei Wochen musste er im Spanien-Grand-Prix ja einen sportlich schmerzhaften Sturz hinnehmen. Im Le-Mans-Qualifying musste er sich zum zweiten Mal hintereinander Fabio Quartararo geschlagen geben. Im Sprint wenige Stunden später hatte Marquez aber wieder alles unter Kontrolle. Eine erste Attacke konnte Quartararo noch kontern, Marquez' zweiter Angriff war aber erfolgreich und der Ducati-Werkspilot anschließend auf und davon.

Holeshot-Device bereitet Marc Marquez Probleme

Dabei hatte der Sprint für Marquez durchaus holprig begonnen. Er schoss zwar pfeilschnell aus der Startaufstellung und bog vor Polesitter Quartararo in den langen Rechtsbogen, der in der offiziellen Streckengrafik als Kurven eins und zwei geführt wird. Dort verpasste Marquez den Scheitelpunkt aber um mehrere Meter und musste Quartararo so wieder vorbeilassen.

Der Grund dafür liegt in einer Eigenheit des Circuit Bugatti: Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Strecken im MotoGP-Kalender wird diese Kurve nach dem Start nicht wirklich angebremst, die Fahrer rollen viel mehr in den langgezogenen Bogen hinein. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Holeshot-Devices an Front und Heck nicht wie gewollt durch die Bremswirkung lösen und das Motorrad so im abgesenkten Zustand und dementsprechend träge durch die Kurve fahren muss.

MotoGP erklärt: So funktionieren die Holeshot-Devices (09:44 Min.)

Genau das widerfuhr am Samstag Marc Marquez: "Diese Kurve ist schwierig, weil wir zuerst nur schwach bremsen und dann irgendwann richtig zugreifen. Ich habe ein bisschen zu spät gebremst und das Holeshot-Device somit erst spät gelöst. Ich habe mich ein bisschen zu sehr auf das Device an der Front und ein bisschen zu wenig auf jenes am Heck konzentriert. Glücklicherweise war es nur ein kleiner Schreck, aber am Sonntag muss ich dennoch vorsichtiger sein."

Marc Marquez: Darf keine Fehler machen!

Denn Marquez weiß: Schwerwiegende Patzer wie in Austin oder Jerez gilt es zu vermeiden, will er nicht trotz überlegenem Speed im MotoGP-Titelkampf ins Hintertreffen geraten. "Ich darf nur keine Fehler machen, denn mein Gefühl auf dem Motorrad war heute einmal mehr gut und konstant", so Marquez. "Manchmal ist es etwas besser, manchmal etwas schlechter, aber im Wesentlichen immer konstant. Der Sprint war dementsprechend auch gut. Ich war geduldig, obwohl es in den ersten zwei oder drei Runden so aussah, als würde Fabio davonziehen. Das Reifenmanagement war in diesem Sprint aber wichtig, auch wenn man das bei nur 13 Runden vielleicht nicht erwarten würde." Tatsächlich brachte Marquez nach seinem entscheidenden Überholmanöver gegen Quartararo in Runde sechs innerhalb von fünf Umläufen mehr als 3,8 Sekunden zwischen sich und den Lokalmatador.

Quartararo selbst fiel nach Marquez' Überholmanöver sogar noch aus den Top-Drei heraus. Warum er sich mit Platz vier dennoch mehr als zufrieden zeigte, erfahrt ihr in diesem Artikel: