Für Fabio Quartararo und Yamaha geht es in der MotoGP 2025 nach Jahren der sportlichen Talfahrt definitiv wieder bergauf. Nach bereits starken Wintertests in Sepang kam der Hersteller aus Iwata seit dem Amerika-GP in Austin so richtig in Schwung und war an den jüngsten drei Rennwochenende stets zweiterfolgreichster Hersteller hinter den Dominatoren von Ducati.

Fabio Quartararo im Training nur von Marc Marquez geschlagen

Vor zwei Wochen in Jerez konnte Quartararo sogar die Ducatisti fordern, stellte seine Yamaha am Samstag sensationell auf die Pole Position und musste sich im Rennen lediglich Premierensieger Alex Marquez geschlagen geben. Auch im Freitagstraining von Le Mans lag genau ein Fahrer vor Quartararo: Wieder war es ein Ducati-Pilot, wieder war es ein Marquez. Dieses Mal lachte aber Marc statt Alex von der Spitze der Ergebnisliste.

Quartararo fehlten allerdings nur 0,177 Sekunden auf Marc Marquez, der am Freitag in 1:29.855 Minuten eine neue Le-Mans-Rekordrunde fuhr. "Es war ein positiver Tag", stellte Quartararo daher wenig überraschend fest. "Meine Pace ist gut, sowohl auf eine schnelle Runde also auch im Longrun." Der Franzose strotzt vor heimischem Publikum vor Selbstvertrauen: "Wir sind noch einmal viel stärker als in Jerez. Unsere Performance dort war eine Überraschung. Wir hatten nicht damit gerechnet, so weit vorne zu sein. Hier komme ich viel natürlicher auf Touren. Meine Pace war von Anfang an gut und auch in der Time-Attack habe ich mich sehr gut gefühlt. Wir hoffen jetzt, dass uns am Samstag ein weiterer Schritt nach vorne gelingt."

Gelingt Fabio Quartararo der Pole-Position-Doppelpack?

Ein weiterer Schritt nach vorne könnte nach 62 Rennwochenenden ohne Pole Position nun die zweite in Serie bedeuten. "Das realistische Ziel für uns ist die erste Startreihe beziehungsweise Platz vier oder fünf", glaubt Quartararo, will einen weiteren ersten Startplatz aber nicht ausschließen. "Die Pole Position ist immer möglich. Vor allem, weil ich mein Hirn für eine Runde abschalten kann, wenn ich so viel Vertrauen zum Motorrad habe. Wir werden sehen, wie gut mir diese Abschaltung gelingt und wie gut meine Runde dann ist."

Polesetter Fabio Quartararo (Monster Energy Yamaha MotoGP)
In Jerez durfte Quartararo über seine erste Pole Position seit Indonesien 2022 jubeln, Foto: IMAGO / NurPhoto

Ebenfalls positiv für Quartararo: Der im Montagstest von Jerez evaluierte neue Reihenvierzylindermotor - den parallel dazu in der Entwicklung befindlichen V4 werden die Einsatzfahrer wohl erst im Herbst erstmals testen - bringt mehr Power, was vor allem bei Zweikämpfen im Sprint und Grand Prix relevant ist. "Der neue Motor funktioniert gut, vor allem im fünften und sechsten Gang. Die Geraden hier sind zwar kurz, aber ein bisschen leicht gewonnene Zeit ist es trotzdem, was natürlich immer gut ist", so Quartararo.

V4 mit 850 und 1000ccm! Yamaha bläst zum MotoGP-Großangriff (05:26 Min.)

Fabio Quartararo weiß: Müssen unsere Chancen nützen!

Trotz allem Grund zum Optimismus für das Le-Mans-Wochenende will der Weltmeister von 2021 nicht in generelle Euphorie verfallen: "Das Grip-Level auf dieser Strecke ist wirklich hoch. Deshalb sind wir so stark. Wir müssen realistisch bleiben und bedenken, dass wir auf Strecken mit weniger Grip und höherem Reifenverschleiß nicht in dieser Position sein werden. Wir müssen akzeptieren, dass wir uns zwar verbessert haben, aber bei schwierigen Verhältnissen immer noch Probleme haben. Wie ich schon in Jerez gesagt habe: Wir müssen unsere Chancen nutzen, wenn alles in unsere Karten spielt - guter Grip, wenig Reifenverschleiß und keine langen Geraden. Dann können wir wirklich aufzeigen."

Was glaubt ihr: Kann Fabio Quartararo ausgerechnet bei seinem Heimrennen die 22 Grands Prix andauernde Siegesserie von Ducati beenden? Schreibt es uns in die Kommentare!