Die Weihnachtszeit begann für MotoGP-Fans von KTM mit beunruhigenden Nachrichten. Nachdem das österreichische Unternehmen im Dezember offiziell in die Insolvenz gerutscht war, sorgte vergangene Woche speziell ein Bericht des Alpenländischen Kreditorenverbandes für Verwirrung. Neben dem Fakt, dass die Weiterführung des Unternehmens durch eine kräftige Finanzspritze in Höhe von 700 Millionen Euro gesichert sei, war dort nämlich auch zu lesen, dass im Zuge der Reorganisationsmaßnahmen der "Ausstieg aus MotoGP Moto3/Moto2 geplant" sei.
Auf den ersten Blick ein dramatischer Absatz, der aufgrund seiner eigenartigen Formulierung - besonders durch die Zeichensetzung - aber auch Interpretationsspielraum offenließ. Der MotoGP-Hersteller aus Mattighofen meldete sich daraufhin mit einer Presseaussendung selbst zu Wort und räumte mit den Gerüchten auf. "Heute ist ein wichtiger Tag für KTM mit der Bestätigung unseres Restrukturierungsverfahrens. Dieser Meilenstein sichert unseren Plan für die Zukunft, und wir sind stolz darauf, dass der Motorsport ein integraler Bestandteil dieses Restrukturierungsplans bleibt. KTM steht fest zum Motorsport. Wir wiederholen unsere Aussage für 2025: Wir werden weiterhin in der MotoGP fahren", hieß es dort.
KTM: MotoGP-Zukunftssicherung durch Investoren?
Zumindest für den Moment scheint eine Teilnahme des KTM-Werksteams um Brad Binder und Pedro Acosta sowie des Kundenteams Tech3 um die namhaften Neuzugänge Maverick Vinales und Enea Bastianini an der neuen MotoGP-Saison also gesichert - und dass dem so ist, könnte wohl daran liegen, dass das MotoGP-Team KTMs künftig nicht mehr auf finanzielle Unterstützung durch den Mutterkonzern KTM AG angewiesen scheint. Es wird nämlich derzeit mit potenziellen Investoren gesprochen, die dem Hersteller finanziell unter die Arme greifen könnten.
Dies bestätigte KTM-Motorsportchef Pit Beirer an Weihnachten im Gespräch mit 'Speedweek'. "Durch die aktuelle Situation wird man kreativ und ist offen für neue Gespräche", meint der 52-Jährige aus Radolfzell am Bodensee. Der entscheidende Vorteil: Durch die bevorstehende Dorna-Sports-Übernahme durch Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media sei gerade genügend Interesse potenzieller Investoren an der MotoGP vorhanden. Dies scheint KTM nun zum eigenen Vorteil nutzen zu wollen.
"Es gibt großes Interesse von Investoren, das freut uns sehr, macht uns stolz und viel Freude, auch mal andere Gespräche zu führen", sagt Beirer und verrät: "Wir sind überzeugt, dass wir, bevor die Saison losgeht, interessante Neuigkeiten verbreiten können. Bis dahin müssen wir an diesem Projekt weiterarbeiten."

Steigt Formel-1-Star Lewis Hamilton im MotoGP-Projekt KTMs ein?
Besonders interessant: Zu den möglichen Investoren scheint auch Ex-Mercedes-Star Lewis Hamilton zu zählen. Der Brite war schon im Sommer mit einem Teamkauf in der MotoGP in Verbindung gebracht worden, damals mit dem Gresini-Rennstall von Nadia Padovani. Seither scheint sein Interesse an der Königsklasse auf zwei Rädern keinesfalls abgekühlt zu sein. "Ich kann nur so viel sagen, dass wir mit seinem Management sehr interessante Gespräche geführt haben", lässt Beirer wissen.
Eine Aussage, die doch ziemlich überraschend kommt. Schließlich handelt es sich bei KTM nicht mehr um einen kleinen Privat-Rennstall wie Gresini, sondern um einen großen Hersteller. Außerdem ist Hamilton Werbepartner von Monster Energy, welche in direkter Konkurrenz zu KTM-Hauptsponsor Red Bull stehen. Doch das stelle laut Beirer in den Verhandlungen bislang kein Hindernis dar. Der 52-Jährige ist sich außerdem den Gefahren, die ein Investor mit sich bringen könnte, bewusst. "Wenn starke Partner am Tisch sitzen und nachdenken, dann kommen gemeinsam gute Lösungen zutage", meint er und stellt klar: "Somit ist eindeutig, dass solche Leute ein gewisses Mitspracherecht haben werden."
Könnt ihr euch Lewis Hamilton tatsächlich als Investor bei KTM vorstellen? Sagt uns eure Meinung dazu in den Kommentaren!
diese MotoGP Nachricht