Die MotoGP soll 2025 in eine neue Ära starten. Wie Anfang April bekanntgegeben wurde, ist geplant, dass der US-Konzern Liberty Media 86 Prozent der Unternehmensanteile an MotoGP-Promoter Dorna übernimmt. Der Deal beläuft sich auf 3,5 Milliarden Euro und sollte bis Ende des Jahres 2024 unter Dach und Fach sein - so zumindest das Vorhaben der Verantwortlichen bei Liberty Media und Dorna.
Liberty Media: Formel 1, Formel E und MotoGP?
Die beiden Unternehmen sind sich auch tatsächlich seit der Bekanntgabe im April einig, doch das Zustandekommen der Übernahme liegt nicht allein in ihren Händen. Denn Liberty Media ist seit 2016 Formel-1-Rechteinhaber, vor wenigen Monaten wurde außerdem bekannt, dass man mit 65 Prozent die Mehrheitsbeteiligung an der Elektrorennserie Formel E übernimmt.
Mit dem MotoGP-Einstieg würde Liberty Media seine Vormacht in der Motorsportwelt weiter festigen und sich einer Monopolstellung zumindest annähern. Daher war von Anfang an klar, dass die Vereinbarung mit der Dorna von diversen Wettbewerbsbehörden - etwa jener der Europäischen Union - abgesegnet werden muss. Die Verantwortlichen von Liberty Media und Dorna zeigten sich allerdings stets überzeugt davon, dass es diesbezüglich zu keinen Problemen kommen würde. "Die Übernahme wird voraussichtlich bis Ende 2024 abgeschlossen sein", war in der offiziellen Presseaussendung Anfang April zu lesen.
EU hebt Prüfung auf neue Ebene
Ein Ziel, das man nun voraussichtlich nicht erreichen wird. Denn am Donnerstag wurde bekannt, dass die bereits laufenden Prüfungen der Europäischen Union auf eine neue Stufe gehoben werden. Die Kommission für Wettbewerb steht seit kurzem unter der Führung der spanischen Sozialdemokratin Terese Ribera, die nun mit 19. Dezember eine sogenannte Phase-II-Untersuchung einleiten will.
Eine solche Untersuchung dauert durchschnittlich etwa drei Monate, kann sich aber auch deutlich länger hinziehen, wenn sich die Behörden zu einer Pausierung des Verfahrens entscheiden, um weitere Informationen zu sammeln. Die Prüfung könnte unterschiedlichste Ergebnisse bringen: Eine völlige Ablehnung der Übernahme, eine Übernahme mit gewissen Auflagen oder eine uneingeschränkte Zustimmung, falls sich die derzeitigen Bedenken als unbegründet herausstellen.
Ein Liberty-Media-Sprecher erklärte gegenüber 'Bloomberg News', dass man weiterhin konstruktiv mit der EU zusammenarbeite und darauf hoffe, dass die Entscheidungsträger "den dynamischen Charakter des Marktes verstehen werden". Die EU-Kommission lehnte bislang jegliche Statements zu dieser Angelegenheit ab. Platzt der Deal tatsächlich noch, muss Liberty Media eine Zahlung in Höhe von 126 Millionen Euro an die Dorna leisten.
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