Das Jahrhundertduell zwischen Francesco Bagnaia und Jorge Martin in Malaysia beeindruckte nicht nur uns bei Motorsport-Magazin.com. Während es die Fans von den Sitzen riss, hatte einer den allerbesten Platz. Marc Marquez fuhr hinter den beiden her, verzweifelt und beeindruckt zugleich.
Marc Marquez gibt zu: Hätte nicht mit Bagnaia und Martin kämpfen können
„Heute im Rennen war ich VIP-Zuschauer dieses wunderbaren Zweikampfes. Das hat mir sehr gefallen“, äußerte der Superstar nach dem Rennen in Sepang. Doch so sehr das Duell mit gezählten 16(!) Manövern sein Rennfahrerherz begeisterte, so sehr wurde auch sein eigener Ehrgeiz von den WM-Rivalen vor eine Probe gestellt: „Ich konnte es nicht begreifen. Sie kämpften und trotzdem waren ihre Rundenzeiten enorm schnell. Ich konnte den Windschatten knapp nicht halten und wir fuhren trotzdem eine Lücke zu den anderen Fahrern raus. Sie fuhren wirklich sehr gut.“
Eigentlich freuen sich Rennfahrer, wenn vor ihnen Zweikämpfe ablaufen. Das kostet ihre Kontrahenten Zeit und gibt vielleicht die Gelegenheit, selbst mitzumischen. Doch Fehlanzeige: „So wie sie kämpften, war das ja nicht gerade hilfreich, um schnell zu sein. Ich fuhr hingegen so schnell wie ich konnte.“ Bagnaia und Martin waren also selbst im Zweikampf für einen Ausnahmekönner wie Marquez außer Reichweite: „Manchmal fährst du hinter jemandem her und die Leute vor dem Fernseher fragen sich: Warum überholt er nicht? Warum kämpft er nicht mit? Heute wären sie selbst dann schneller gewesen, wenn ich versucht hätte, mitzukämpfen. Es war einfach nicht möglich, was meine Pace anging.“
Marquez ratlos: Keine Erklärung für Sturz an sehr gutem Wochenende in Malaysia
Deshalb akzeptierte der WM-Dritte, dass er mit den ersten beiden nicht mithalten kann. Doch aus einem möglichen dritten Platz wurde nichts. Warum das so war, konnte der Gresini-Pilot nicht beantworten: „In Thailand habe ich meinen Sturz noch verstanden. Heute fuhr ich über die Ziellinie und sah mir angezeigt, dass Bastianini 2,5 Sekunden hinter mir war. Da sagte ich mir: Zeit die Lücke zu ihm zu kontrollieren. Ich habe nicht später gebremst, ich habe nicht härter gebremst, aber ich bin gestürzt. Manchmal kann man es nicht erklären, aber ich akzeptiere meinen Fehler.“
Doch trotz dieses Fauxpas am Ende des sechsten Umlaufs gab Marquez nicht auf. Immerhin zählt im Duell mit Enea Bastianini um WM-Rang Drei jeder Punkt: „Gut, dass wir das Rennen wieder aufnahmen und noch Zwölfter wurden.“ So ist dieses Duell im Übrigen viel enger als das um die Weltmeisterschaft. Nurmehr einen Punkt Vorsprung auf den Italiener kann der sechsfache MotoGP-Champion nach Barcelona mitnehmen, wo das WM-Finale als Ersatz für Valencia stattfinden wird:
Trotz des Punkverlustes auf seinen direkten Rivalen ist Marquez keineswegs enttäuscht über sein Wochenende. Im Gegenteil. Neben der kommenden Strecke in Barcelona zählt er den Sepang International Circuit zu seinen schwächsten Kursen im Kalender. Daher schöpft der zukünftige Ducati-Werkspilot trotz Sturz Mut: „Es war ein sehr gutes Wochenende. Ich bin damit sehr zufrieden, weil wir eine gute Leistung gezeigt haben. Wenn dir ein Fehler am Sonntag unterläuft, dann sieht es vielleicht wie ein Desaster aus, aber das ist nicht der Fall. Ich nehme immer das Positive mit.“ Immerhin hatte er die beiden Überfahrer des Wochenendes und der WM für einige Zeit im Blickfeld.
Was die beiden Titelrivalen über das Finale in Barcelona denken, das könnt ihr hier erfahren:
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