Vor fünf Tagen wurde die spanische Region um Valencia von einer tragischen Flutkatastrophe erfasst, die schließlich zur Absage des Valencia-GPs führte. Dieser hätte vom 15. bis 17. November eigentlich das MotoGP-Saisonfinale 2024 darstellen und die Entscheidung im packenden Titelkampf zwischen Jorge Martin und Francesco Bagnaia herbeiführen sollen.
Um das MotoGP-Jahr 2024 nicht schon vorzeitig in Malaysia beenden zu müssen, suchte Promoter Dorna deshalb eifrig nach einem Ersatz. Mehrere Optionen wurden geprüft, etwa ein zweites Rennwochenende in Sepang oder in spätes Saisonfinale im Dezember in Katar. Letztlich wurden die MotoGP-Verantwortlichen aber in Barcelona fündig. Dort soll das Saisonfinale nun zum gleichen Termin wie der ausgefallene Valencia-GP stattfinden.
Überflutungen und Unwetter in der Region Barcelona
Am Sonntag vor dem Malaysia GP bestätigte Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta diese Pläne und kündigte an, dass die offizielle Bestätigung in den nächsten 48 Stunden erfolgen sollte, sobald sich die katalanische Lokalregierung mit der spanischen Regierung und jener in Valencia kommunikationstechnisch abgestimmt habe. Am Montagmittag, also gut 30 Stunden später, fehlt von dieser offiziellen Verkündung des Saisonfinales in Barcelona aber noch jede Spur - und womöglich lässt sie auch noch einige Zeit auf sich warten.
Denn am Montag hat das Unwetter in Spanien auch die Region um Barcelona - gut 350 Kilometer nördlich von Valencia gelegen - erreicht. In den sozialen Medien machen zahlreiche Videos die Runde, die überflutete Straßen, Gebäude und Landschaften in der katalanischen Hauptstadt zeigen. Auch der Flughafen in Barcelona steht unter Wasser, zahlreiche Flüge mussten bereits umgeleitet oder abgesagt werden.
Dabei gilt natürlich einzuordnen, dass in Barcelona noch längst nicht von solch schlimmen Zuständen wie in Valencia gesprochen werden kann, wo inzwischen mehr als 200 Tote registriert wurden. Bleiben die Bedingungen in Katalonien wie aktuell, befindet sich das neue MotoGP-Finale auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wohl noch nicht in Gefahr, da keine wichtigen Infrastrukturen zerstört wurden.
Droht auch MotoGP-Absage in Barcelona?
Dennoch tauchen neue Fragezeichen hinter dem 20. und letzten Grand Prix im Jahr 2024 auf, denn die Wetterprognosen für Barcelona fallen in den kommenden Tagen nicht gerade positiv aus. Im Gegenteil: Der spanische Wetterdienst sprach am Montag eine Warnung der Stufe "extreme Gefahr" aus, in Baix Llobregat - etwa 35 Kilometer von der Rennstrecke entfernt - könnten innerhalb von 24 Stunden bis 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter auftreten.
Verschlimmert sich die Situation weiter, muss wohl erneut die moralische Frage gestellt werden: Kann es wirklich verantwortet werden, in solchen Verhältnissen ein MotoGP-Saisonfinale auszutragen? Oder sind die dafür nötigen Ressourcen nicht anderenorts besser eingesetzt? Die Piloten der Königsklasse zeigten bereits in Malaysia klare Kante und hatten damit wohl auch entscheidenden Einfluss auf die Absage des Valencia-GP. Ihre Meinung dürfte sich seither nicht geändert haben. Klar ist aber auch: Nun nochmal einen Ersatzaustragungsort zu finden, wird wohl schwerer denn je.
diese MotoGP Nachricht