Francesco Bagnaia hat es geschafft. Mit dem Sieg im Malaysia GP der MotoGP hat er den Fans in einem epischen Duell gegen Jorge Martin ein Saisonfinale um den WM-Titel beschert. Mittlerweile wissen wir auch, dass dieses in Barcelona als Ersatz für Valencia stattfinden wird. Mit einem Rückstand von 24 Punkten wird der Italiener als krasser Außenseiter anreisen, aber es gibt noch Hoffnung.
Was Bagnaia und Martin zu ihrem irren Duell in Malaysia zu sagen hatten, das könnt ihr hier nachlesen:Francesco Bagnaia gibt zu: Werde Hilfe von anderen brauchen!
"Es ist immer noch mathematisch möglich. Ich weiß, dass es schwierig wird, aber in Barcelona kann alles passieren. Ich bin dort im Sprint gestürzt, als ich mit einer Sekunde Vorsprung führte und zu vorsichtig war. Es werden tückische Bedingungen herrschen. Es wird härter als im Juni, denn es wird kälter sein. Die Kurven 2 und 5 werden sehr heikel", macht sich Bagnaia Hoffnung, das sehr Unwahrscheinliche doch noch möglich zu machen.
Doch er muss auch zugeben, dass er allein es nicht richten kann. Deswegen wird er auch etwas unternehmen: "Ich habe noch eine Chance, aber ich brauche wirklich Hilfe von anderen. Wenn ich gewinne, dann wird er [Martin] wohl Zweiter, weil wir auf einem anderen Level waren. Ich werde anderen an diesem Wochenende helfen und ihnen Windschatten geben." Doch auch Martin wird wohl Unterstützung von einem guten Freund bei dessen Abschiedsrennen erhalten: "In Barcelona ist Aleix [Espargaro] stark und wird Jorge helfen. Ich werde jemanden zwischen mir und ihm brauchen."
Jorge Martin kurios: Will eigentlich nicht am Samstag Weltmeister werden
Bagnaias Chancen sind rein mathematisch vorhanden, aber effektiv sehr gering. Solange Martin 14 Punkte in Sprint und Grand Prix holt, reicht es dem Spanier, selbst wenn 'Pecco' beide Rennen für sich entscheidet. Deswegen ist auch sein Teamkollege Enea Bastianini skeptisch: "Jorge hat im ersten Wochenende [in Barcelona] gut abgeliefert. Sie beide werden sehr konkurrenzfähig sein. 24 Punkte sind nicht leicht aufzuholen. Jorge muss schon einen schweren Fehler begehen, das wird hart."
Jorge Martin selbst will davon aber nichts wissen. Die Möglichkeit, dass er mit einem Sieg im Sprint schon am Samstag Weltmeister wird, ist ihm gar unangenehm: "Ich möchte es nicht im Sprint klarmachen, alles hat seine Zeit. Ich werde es am Samstag probieren, aber das wird schwierig. Heute war ein gutes Training für den nächsten Sonntag: Als Zweiter ins Ziel kommen und dabei Ruhe zu bewahren ist nicht leicht." Würde er im Grand Prix Zweiter, dann ist er sicher Weltmeister, selbst bei einem Ausfall im Sprint.
Martin will angreifen, aber ist gewarnt: Regen und Wind in Barcelona möglich
Dass Martin aber lieber Rennen gewinnt als Zweiter zu werden, bewies er mit seinen furiosen Attacken auf Bagnaia in den ersten Runden des Rennens in Malaysia. Auch für Barcelona hat er sich daher etwas vorgenommen: "Barcelona ist eine gute Strecke für uns beide. Letztes Mal hat Pecco gewonnen und ich war nah dran als Zweiter. Mir fehlte ein bisschen auf ihn, aber ich werde schon verstehen lernen, warum." Dazu kommt der Heimvorteil: "Es ist schön es zuhause zu haben. Viele Leute werden uns unterstützen."
Doch gesichert ist nichts. Der 'Martinator' will sich nicht von seinem Vorsprung einlullen lassen: "Ich bin zuversichtlich, weil wir dieses Wochenende 7 Punkte gutgemacht haben und nun näher an unserem Ziel sind. Aber es ist nicht zu Ende, bis es zu Ende ist. Ich muss hochkonzentriert bleiben, aber ich bin zuversichtlich." Er warnt vor den Gefahren des Circuit de Barcelona-Catalunya: "Wie Pecco sagte, gibt es da einige tückische Kurven und wir können dort im November schwierige Bedingungen vorfinden. Es kann regnen, es kann windig sein." Genau darauf wird Bagnaia hoffen, denn unter normalen Umständen dürfte seine zweite Titelverteidigung in Folge kaum möglich sein.
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